Bereits bei meiner ersten Wanderung auf die Hohe Veitsch im Herbst 2021 hat sie es mir angetan. Mitten in den Mürzsteger Alpen in der Hochsteiermark gelegen bietet die Veitschalpe, wie das Bergmassiv auch genannt wird, wunderschöne Panoramablicke, großzügige Latschenfelder sowie herrliche Ruhe!
Eine Wanderung auf die Hohe Veitsch eignet sich zudem ideal als Tagestour von Wien aus und ist eine willkommene Abwechslung zu Rax, Schneeberg und Krummbachstein.
Diesmal haben wir als Ausgangspunkt die Passhöhe Niederalpl gewählt und auch die Strecke war größtenteils neu für mich. Kleiner Spoiler: Es ging recht abenteuerlich mit kleiner Klettereinlage über den Kleinen und Großen Wildkamm auf die Hohe Veitsch. Aber am besten fange ich von vorne an. 😉
Wanderung über den Wildkamm auf die Hohe Veitsch
Was dich in diesem Beitrag erwartet:
- Eckdaten der Wanderung über den Wildkamm auf die Hohe Veitsch
- Mit den Öffis zum Berg: So kommst du am besten zur Hohen Veitsch
- Die Wandertour im Detail
- Highlight: Die Überschreitung des Wildkamms
- Wann ist die beste Jahreszeit für eine Wanderung auf die Veitsch?
- Alternative Touren auf die Hohe Veitsch
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Eckdaten der Wanderung über den Wildkamm auf die Hohe Veitsch
| Ausgangspunkt: | Bushaltestelle Niederalpl Passhöhe |
| Endpunkt: | Bushaltestelle Mürzsteg Ort |
| Anreise: | Von Wien aus mit dem Zug bis Mürzzuschlag, dort am Bahnhofsvorplatz Umstieg in den Bus 189 bis Niederalpl Passhöhe |
| Höhenmeter: | Aufstieg: ca. 920 Hm, Abstieg: ca. 1.500 Hm |
| Länge: | ca. 17 km |
| Gehzeit: | ca. 5 Stunden |
| Schwierigkeitsgrad: | mittel bis schwierig |
| Streckencharakteristik: | steile Anstiege, wunderschöne Panoramablicke |
| Route | Passhöhe Niederalpl – Sohlenalm – Kleiner Wildkamm – Großer Wildkamm – Gingatzwiese – Hohe Veitsch – Mürzsteg Ort |
| Alternativen: | Du kannst die Tour auch von Niederalpl Ort aus starten, als Rundweg oder natürlich umgekehrt von Mürzsteg aus gehen. |
| Einkehrmöglichkeit: | Graf-Meran-Haus |
| Ausrüstung: | feste Wanderschuhe, Regenschutz, Trinkflasche(n) (mind. 2 Liter), ev. lange Hose/Weste für oben (kann auch im Sommer ganz schön frisch werden), Lunchpaket/Snacks |
Mit den Öffis zum Berg: So kommst du am besten zur Hohen Veitsch
Von Wien aus geht es mit dem Zug um 6:05 Uhr nach Mürzzuschlag und von dort weiter mit dem Bus 189 (Richtung Mariazell) bis zu unserem Ausgangspunkt Niederalpl Passhöhe, den wir gegen 8:20 Uhr erreichen. Die öffentliche Anreise dauert somit etwa 2 1/4 Stunden. Zum Vergleich: Eine Anreise mit dem Auto aus Wien dauert etwa 1 3/4 Stunden.
Die Wandertour im Detail
Der Einstieg der Tour ist leicht zu finden und befindet sich nur wenige Meter von der Ausstiegs-Bushaltestelle entfernt, gegenüber vom Gasthof Plodererhof, direkt bei der Bushaltestelle auf der anderen Seite, und ist gut markiert:


Zu Beginn geht es gemächlich bergauf bis zur Sohlenalm (unbewirtschaftet).



Ab hier gibt es entweder die Möglichkeit, der Wegmarkierung Nr. 405 zu folgen und somit den Wildkamm zu umgehen oder über den Kleinen und Großen Wildkamm zu wandern. Beide Wege führen zum Gipfel. Die Überschreitung des Wildkamms ist allerdings deutlich herausfordernder (und inkl. kleiner Kletterstelle) und auch nicht so gut markiert. Wir entscheiden uns dennoch für die Zusatz-Challenge und kommen zwischendurch auch ein wenig vom Weg ab. 😀
Es geht fast durchgehend steil bergauf. Bereits kurze Zeit später werden unsere Mühen jedoch mit traumhaft schönen Ausblicken belohnt.


Der Weg führt uns weiter durch wunderschöne Latschenfelder Richtung Wildkamm.

Vor allem bei Hitze ist der Aufstieg zusätzlich sehr fordernd. Unbedingt genügend zu trinken mitnehmen!
Highlight: Die Überschreitung des Wildkamms

Vor der Überschreitung des Kleinen und Großen Wildkamm hatte ich ehrlich schon ziemlich Respekt. Daher gibt es auch nicht allzu viele Fotos. Ich war zu sehr mit Überleben beschäftigt. 😀 Spaß beiseite. Aber die kurze Keltterstelle erforderte schon meine höchste Konzentration. Es handelt sich zwar nur um eine kurze Kraxelei im Schwierigkeitsgrad 1 , jedoch ungesichert und mit extrem ausgesetzten Stellen (links und recht ging’s steil bergab :O ). Für mich als nicht erfahrene Kletterin mit Absturzangst war das durchaus herausfordernd, aber gut machbar. Ich mag’s ja bekanntlich hin und wieder etwas aufregender und verlasse auch gerne mal meine Komfortzone. Ein Freund, der auch mit war, hat Höhenangst und auch für ihn war es eher grenzwertig.
Die Überschreitung des Wildkamm ist somit nur für Geübte zu empfehlen. Die kleinen Kletterstellen (ungesichert) erfordern absolute Trittsicherheit sowie Schwindelfreiheit. Bei Nässe oder schlecher Sicht wird unbedingt von der Begehung des Wildkamms abgeraten!
Und hier noch ein paar Einblicke von der Überschreitung des Wildkamms.




Nach der Überschreitung des Wildkamms geht es etwa 200 Höhenmeter bergab bis zur Gingatzwiese, ehe der letzte Aufstieg zum Gipfel der Hohen Veitsch beginnt.
Wir sind übrigens fast durchgehend alleine unterwegs und treffen nur vereinzelt auf andere Wanderer – herrlich!

Nach etwa 4 Stunden erreichen wir endlich den Gipfel.

Hier sind wir zwar nun nicht mehr alleine, aber für einen Samstag und dieses Traumwetter sind verhältnismäßig wenig Menschen hier.
Gut zu wissen: Das Graf-Meran-Haus befindet sich etwas unterhalb des Gipfels, etwa 15 Minuten entfernt.
Wir entscheiden uns jedoch für ein Picknick mit Ausblick direkt am Gipfel.

Während es unten im Ort sowie in Wien heiße 30 Grad hat, ist es hier auf 1.981 Metern überaus angenehm. Es geht sogar ein Wind und ich zücke meine Weste – love it!
Gestärkt treten wir anschließend, der gelben Markierung folgend, den Abstieg Richtung Mürzsteg an.




Da wir in Mürzsteg Ort den Bus um 15:38 Uhr erwischen möchten (der nächste fährt erst 2 Stunden später) gehen wir relativ flotten Schrittes bergab und erreichen die Bushaltestelle rechtzeitig gegen 15:30.

Eine Wanderung auf die Hohe Veitsch ist meines Erachtens eine der allerschönsten Touren, die du als Tagesausflug von Wien aus machen kannst. Sie gehört zu meinen absoluten Wander-Highlights und es war sicherlich nicht mein letzter Aufstieg auf die Hohe Veitsch.
Insgesamt waren wir knapp 7 Stunden unterwegs, davon 5 reine Gehzeit. Das frühe Aufstehen hat sich absolut gelohnt!
Ich habe die Tour diesmal auch über die Bergfex-App aufgezeichnet:

Wann ist die beste Jahreszeit für eine Wanderung auf die Veitsch?
Grundsätzlich ist eine Wanderung auf die Hohe Veitsch etwa von Mai bis Oktober gut möglich. Ich war bisher im Sommer (Juli) und im Herbst (Oktober) dort und kann beides sehr empfehlen! Um zu schauen, ob noch oder schon Schnee liegt, empfehle ich einen Blick auf die Webcam.
Gut zu wissen: Auch das Graf-Meran-Haus hat von Mitte Mai bis Oktober durchgehend geöffnet. Du kannst dort auch übernachten und eine 2-Tages-Tour daraus machen.
Im Winter eignet sich die Hohe Veitsch übrigens für Ski-Touren.
Alternative Wanderrouten auf die Hohe Veitsch
Du möchtest gerne auf die Hohe Veitsch wandern, allerdings ohne Kletterei? Auch das ist natürlich möglich! Folge dazu einfach ab Passhöhe Niederalpl immer der Wegmarkierung 405. Somit umgehst du den Wildkamm und kommst direkt zur Gingatzwiese. Der letzte Abschnitt bis zum Gipfel der Hohen Veitsch ist der gleiche.
Eine weitere Alternative ist ein Rundwanderweg. Die genaue Beschreibung dazu findest du in meinem Beitrag Wanderung auf die Hohe Veitsch (1.981 m).
Eine weitere Möglichkeit ist auch ein Aufstieg über die Brunnalm, diesen Weg bin ich allerdings selbst noch nicht gegangen.
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Ein wirklich schöner Wanderbericht! Ich bin auch einmal über den Großen Wildkamm auf die Hohe Veitsch gewandert und kann bestätigen, dass es sich um eine der schönsten Bergwanderungen inklusive Kraxeleien handelt, die noch in Form eines Tagesausfluges von Wien aus gut möglich sind. Ich habe allerdings auch leichte Höhenangst und der Wildkamm mit seiner beidseitigen Ausgesetztheit hatte schon einen hohen Gruselfaktor für mich.
Ich wünsche Dir weiterhin viele schöne Wanderungen und LG,
Christian
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Vielen lieben Dank für dein Feedback sowie das Teilen deiner Erfahrungen, lieber Christian!
Ich wünsche dir ebenfalls noch viele schöne sowie sichere Wandererfahrungen ohne zu viel Gruselfaktor! 😉
Liebe Grüße
Julia
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