Unerfüllte Reiseerwartungen – meine Reiseflops in Europa

Auch ich möchte euch natürlich hauptsächlich tolle Tipps und schöne Reiseinspirationen geben. Doch Tatsache ist: Nicht immer läuft alles nach Plan. Autopannen, abgebrochene Reisen, Flugverspätungen, Krankheiten auf Reisen, mieses Wetter – all das zählt ebenso zur Realität einer/eines Vielreisenden. Nur wieso wird davon so wenig berichtet? Weil solche Berichte nicht so viele Klicks generieren?

Doch all die perfekten Reisefotos, die perfekten Berichte zeichnen ein unrealistisches Bild, schüren unrealistische Vorstellungen sowie Erwartungen. Mit diesem Bericht möchte ich euch daher mal von einigen Reiseflops erzählen.

1. Berlin

 

Die deutsche Hauptstadt gehört – zusammen mit den noch folgenden Städten – zu meinen größten Reiseenttäuschungen. Okay, es war auch eine Schnapsidee im Winter nach Berlin zu reisen, aber wer konnte denn ahnen, dass es SO ein Winter wird? (Februar 2010: Es ist der kälteste Winter seit Jahren und das Salz zum Streuen geht aus.) Das Pergamonmuseum, die East Side Gallery, der Fernsehturm – all das muss man wirklich nicht gesehen haben. Ich finde Berlin auch weder hipp noch cool (und ja, ich war auch in Kreuzberg). Ich spüre kein „Berliner Flair“. Von jedem, dem ich bisher meine Eindrücke von Berlin geschildert habe, bekomme ich zu hören, ich solle Berlin noch eine zweite Chance geben. Im Frühjahr. Oder im Sommer. Oder im Herbst. Na ja, man soll ja niemals „nie“ sagen.

Fakt ist jedoch, dass es einer meiner schlimmsten Städtetrips war und ich so dermaßen gefroren habe und ich mich selbst verflucht habe für diesen Wintertrip.

2. Barcelona

 

Barcelona ist meines Erachtens die überbewerteste europäische Stadt. Den Hype kann ich ganz und gar nicht nachvollziehen. Die Sagrada Familia ist zwar die berühmteste Baustelle Europas, das macht sie jedoch noch zu keiner Sehenswürdigkeit. Der Park Güell ist zwar ganz nett, aber so heillos überlaufen, dass man gleich wieder fliehen möchte. Ein Tag genügt (mir), um alles zu sehen, was es zu hier zu sehen gibt. Das spricht nicht gerade für eine Stadt, die 1,6 Millionen Einwohner hat. Auch wenn das nie jemand zugibt/sagt: Man hat im Leben wirklich nichts verpasst, wenn man Barcelona nicht gesehen hat.

3. Toulouse

 

Als ich das erste Mal von der „ville rose“ höre, stelle ich mir eine charmante Stadt mit kleinen süßen rosaroten Backsteinhäusern vor. Ich bin so begeistert von den Beschreibungen, dass ich wie wild beginne zu googeln (die Fotos, die Google ausspuckt, entsprechen übrigens absolut nicht der Realität). Umso größer war dann natürlich die Enttäuschung, als ich der Stadt 2015 einen Besuch abstatte. Das einzig rosarote, das ich hier finden konnte, war dieses Fahrrad (ungelogen das schönste Foto von Toulouse):

rosa Rad

Lustlos schlendere ich durch diese Stadt, die sich mir ohne jeglichen Charme oder besonderen Reiz zeigt. Zu allem Überfluss werde ich ca. 1,5 Stunden (!) auf einer Brücke festgehalten – wegen eines chinesischen Staatsbesuches. Kurz überlege ich sogar, meine Reise hier abzubrechen, aber das Hotel ist schon bezahlt … Ich versuche das Beste aus der verbleibenden Zeit zu machen und treffe einen Toulousain. Ich schildere ihm ehrlich meine Eindrücke und: Er versteht mich. Diese Begegnung war mit Abstand das Schönste, das ich hier erlebt habe. Als ich Toulouse verlasse, hoffe ich inständig, dass Bordeaux schöner ist (Gott sei Dank wurden meine Gebete erhört ;)).

Nähere Details und Infos habe ich in meinem Beitrag Städtetrip nach Toulouse zusammengefasst.

Und nun bin ich gespannt: Welche Städte, Orte, Sehenswürdigkeiten haben dich enttäuscht? Oder von welchen Reiseflops kannst du sonst berichten?


Weitere Geschichten von Reiseflops findest du bei der Blogparade „Unerfüllte Reiseerwartungen“ von travel.chamy.at, an der ich mit diesem Beitrag auch teilgenommen habe.

26 Kommentare zu „Unerfüllte Reiseerwartungen – meine Reiseflops in Europa

  1. Berlin: Genau mein Reden. Ich finde Berlin nicht schön, nicht hipp, nicht sehenswert.. klar, gibt sicher schöne Ecken dort. Aber ich denk immer an Peter Fox‘ „Guten Morgen Berlin, du kannst so hässlich sein, so dreckig und grau“.. Barcelona fand ich damals ganz schön. Waren dort auf Abschlussfahrt vorm Abi. Toulouse hab ich noch nicht gesehen, aber Paris.. anfangs war ich gar nicht begeistert. Irgendwann war es doch ganz schön.
    Mein Herz liegt noch immer in Helsinki ❤

    Ganz liebe Grüße aus Singapur!
    Michelle ❤
    gowhereyourhearttellsyoutogo.wordpress.com

    Gefällt 1 Person

  2. PARIS! Ganz eindeutig Paris! Ich habe keine Ahnung, was die Leute an dieser Stadt so toll finden. Es ist dreckig, kriminell, teuer, arm und komplett überfüllt. Ich würde niemals wieder einen Fuß in diesen Moloch setzen.

    Was Berlin nicht hat, und da bin ich ganz deiner Meinung, ist flair. Diesen hat hingegen eine ganz andere deutsche Großstadt, der man es gar nicht zutraut hip zu sein… Frankfurt. Ich hatte eines der coolsten Wochenenden in Frankfurt. In jedem zweiten Hauseingang steckt noch irgendwo eine urige Hinterhofkneipe und die Leute sind völlig untypisch für Großstädter. Definitiv ein Tipp!

    Jens von https://www.tripweazel.de

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