Wanderwochenende in den Schladminger Tauern: Klafferkessel und Greifenberg (2.618 m)

Zwei Tage habe ich in den Schladminger Tauern verbracht – Spoiler: viel zu kurz für diese traumhaft schöne Gegend! Wir hatten auch ursprünglich drei Tage eingeplant, da das Wetter jedoch am ersten Tag sehr schlecht gemeldet war (Regen und Gewitter), mussten wir leider einen Tag kürzen. Nichtsdestotrotz haben wir eine wunderschöne 2-Tages-Tour gemacht und hatten alles dabei von beeindruckenden, tosenden Wasserfällen über spektakuläre, hochalpine Landschaften, wunderschöne Panoramablicke und Bergseen bis hin zu veganem Essen auf den Hütten!

Alle Infos, Eindrücke sowie meine besten Tipps für diese Tour habe ich dir nun in diesem Beitrag zusammengefasst.

Und das erwartet dich konkret in diesem Artikel:

Wanderwochende in den Schladminger Tauern: Klafferkessel und Greifenberg (2.618 m)

2-Tages-Wanderung in den Schladminger Tauern – Überblick und Eckdaten der Tour

Anreise:mit dem Auto: bis zum Parkplatz Seeleiten (Wilde Wasser), 8971 Schladming (beim Navi kannst du auch das Almgasthaus Riesachfall, Untertalerstr. 66, 8971 Schladming eingeben)
etwa 3,5 Stunden ab Wien (je nach Verkehr und Pausen)

mit den Öffis: Bus 974 ab Schladming bis Untertal Riesachwasserfall
etwa 5 Stunden
Hier findest du alle Infos zum Schladminger Wanderbus
Ausgangs- und Endpunkt:Seeleiten-Parkplatz (Wilde Wasser) bzw. Bushaltestelle Riesachwasserfall, 8971 Schladming
Eckdaten der Tour (Länge, Höhenmeter, Dauer, Gehzeit)Tag 1:
Anstieg: 600 Hm
Abstieg: 42 Hm
Länge: 6,33 km
Dauer (gesamt): 2,5 Stunden
reine Gehzeit: 2 Stunden

Tag 2:
Anstieg: 982 Hm
Abstieg: 1.581 Hm
Länge: 14 km
Dauer (gesamt): 8 h 20 min
reine Gehzeit: ca. 6 Stunden
Schwierigkeitsgrad:Tag 1: leicht
Tag 2: schwer (nur für Geübte)
Route:Tag 1:
Parkplatz Seeleiten – Alpiner Steig „Höll“ – Riesachwasserfall – Riesachsee – Preintalerhütte (N)

Tag 2:
Preintalerhütte (1.656 m) – Klafferkessel (2.340 m) – Greifenberg (2.618 m) – Gollinghütte (1.643 m) – Partkplatz Seeleiten
Streckencharakteristik:Wanderwege, Leitern, teils steiniges Gelände mit Geröll, Panoramablicke, Seen, Mini-Klettersteig (A) beim Greifenberg, Forstweg
Almen und Hütten:Preintalerhütte, Gollinghütte, Almgasthof Riesachfall
Weg-Alternativen:Du kannst die Tour auch umgekehrt gehen, wir fanden allerdings unsere Variante schöner.
Ausrüstung:feste Wanderschuhe, Regenschutz, Trinkflasche(n) (mind. 1,5 Liter), ggf. Weste/Pullover, Lunchpaket und Snacks, Hüttenschlafsack, ggf. Wanderstöcke

Anreise: So kommst du am besten in die Schladminger Tauern

Wir sind diesmal mit dem Auto angereist, aber auch eine öffentliche Anreise ist problemlos möglich. Der Wanderbus 974 bringt dich vom Bahnhof Schladming direkt zum Ausgangspunkt beim Parkplatz Seeleiten.

Von Wien aus benötigst du etwa 5 Stunden mit den Öffis und – je nach Verkehr und Pausen – etwa 3,5 Stunden mit dem Auto. Beim Ausgangspunkt befindet sich ein großer Parkplatz, der allerdings kostenpflichtig ist und pro Tag (= 24h) 13 Euro kostet. Kassiert wird vorab beim Schranken.

Tag 1: Aufstieg vom Untertal über Riesachwasserfälle zur Preintalerhütte (1.656 m)

Der Einstieg der Tour befindet sich direkt beim Parkplatz und ist gut markiert. Der erste Teil führt über zahlreiche Leitern und eine spektakuläre Hängebrücke. Alternativ gibt es auch einen Forstweg. Da wir Forstwege allerdings langweilig finden, haben wir uns für den „Alpinsteig Höll“ entschieden. Der Name des Weges klingt jedoch weitaus dramatischer als er ist (siehe Fotos oben). Sofern du gut Treppensteigen kannst, stellt dieser Weg keinerlei Herausforderung dar. Nach gefühlt 100.000 Stufen gelangen wir zum Riesachsee.

Der Riesachsee

Anschließend geht es über einen schönen Wanderweg bergauf. Zwischendurch machen wir Bekanntschaft mit Kühen und Ziegen. 🙂

Die Gehzeit bis zur Preintalerhütte ist mit 2,5 Stunden angegeben und das ist auch ziemlich genau die Zeit, die wir gebraucht haben.

Übernachtung in der Preintalerhütte auf 1.656 m

Preintalerhütte (1.656 m)

Da wir relativ spät (erst gegen 16 Uhr) gestartet sind, erreichen wir die Hütte ideal zur Abendessenszeit. Wir beziehen noch kurz unser Zimmer und nehmen dann auf der Terrasse draußen Platz. Sehr zu meiner Freude gibt es sogar ein ganzes veganes Menü, also 1 vegane Suppe, 1 vegane Haupt- und 1 vegane Nachspeise.

Nach dem Abendessen gönnten wir uns noch eine Dusche um 5 Euro (für 4 Minuten). Es gab zwar nur 1 Dusche (für Männer und Frauen), aber da niemand außer uns sich diesen „Luxus“ zu gönnen schien (oder der große Ansturm bereits vorbei war :)), mussten wir immerhin nicht anstehen. 🙂

Nach der wohltuenden Dusche kamen wir gerade noch rechtzeitig für den Sonnenuntergang auf die Terrasse.

Sonnenuntergang auf der Preintalerhütte

Anschließend machten wir es uns mit einer Tasse Tee in der Stube gemütlich und bedienten uns – so wie fast alle anderen Gäste auch – an der Spiele-Schublade und ließen den Abend mit Uno & Co ausklingen.

Übernachtet haben wir in einem kleinen feinen Vierbettzimmer. Zum Frühstück gab es unter anderem Müsli und Sojamilch und auch Brot, Margarine und Marmelade waren vegan. Frühstück gibt es auf der Preintalerhütte übrigens bereits ab 6 Uhr morgens. Also ideal, falls du sehr früh starten möchtest. 😉

Übernachten im 4-Bett-Zimmer

Reisehack für Hochsensible und Empfindlichere Gemüter: Oropax rein und drüber ein Schlauchtuch – das schirmt wirklich super ab! Seither schlafe ich um ein Vielfaches besser!!

–> Weitere Reisehacks für Hochsensible findest du übrigens in diesem Artikel.

Tag 2: Klafferkessel – Königstour in den Schladminger Tauern

Gestärkt starten wir gegen 8 Uhr morgens unsere „große“ Tour, für die wir eigentlich hergekommen sind: die sogenannte „Königstour“ in den Schladminger Tauern. Diese Bergtour führt in hochalpine Landschaft und zählt zu den schönsten Wanderungen, die ich bisher gemacht habe und wird dem Namen „Königstour“ absolut gerecht.

Der Weg ist durchgehend gut markiert. Man kann sich daher nicht verlaufen. 🙂

Der Weg führt uns von der Preintalerhütte (1.656 m) durch den Klafferkessel (2.340 m) schließlich zum – im wahrsten Sinne des Wortes – Höhepunkt: dem Greifenberg auf 2.618 Metern. Es gilt also knackige 1.000 Höhenmeter zu überwinden. Die Anstrengung lohnt sich aber. Der Ausblick vom Greifenberg ist phänomenal. Zwischendurch kommen wir an zahlreichen Bergseen vorbei – an die 30 sind es laut Beschreibung – und in einigen baden auch Leute.

Nach einer kurzen Rast geht es insgesamt knapp 1.600 Höhenmeter bergab. Dabei gibt es vor allem im Abschnitt vor der Gollinghütte einige sehr steile Passagen, die absolute Trittsicherheit erfordern. Nach einer gefühlten Ewigkeit kommen wir endlich bei der Gollinghütte an, wo wir kurz einkehren. Von hier sind es noch etwa 1,5 Stunden zurück zum Ausgangspunkt, dem Parkplatz Seeleiten.

Die Gollinghütte (1.643 m)

Auch die Gollinghütte ist sehr schön gelegen, sieht wunderschön aus und bietet Übernachtungsmöglichkeit.

Ein besonderes Highlight am zweiten Tag war außerdem die Begegnung mit den Murmeltieren. Findest du sie? 😀

Nach insgesamt knapp 8,5 Stunden erreichen wir wieder unseren Ausgangspunkt, den Parkplatz Seeleiten, wo wir unser Auto geparkt hatten und es geht zurück nach Wien.

Vegan am Berg

Sowohl auf der Preintalerhütte als auch auf der Gollinghütte werden vegane Speisen angeboten.

Fazit

Die Bergtour zum Klafferkessel führt in hochalpine Landschaft und zählt zu den schönsten Wanderungen, die ich bisher gemacht habe und wird dem Namen „Königstour“ absolut gerecht! „Wilde Wasser“, spektakuläre Aussichten und Panoramablicke sowie nette Hütten mit veganen Speisen – Herz, was willst du mehr? Absolut zu empfehlen!!

Ich würde allerdings noch einen dritten Tag einplanen, denn auch die Sonntagskarseen sind sicherlich einen Abstecher wert und für sehr Geübte gibt es beispielsweise auch noch die Hochwildstelle als Challenge.

Hier sämtliche Tourenmöglichkeiten von der Preintalerhütte aus:

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8 Kommentare zu „Wanderwochenende in den Schladminger Tauern: Klafferkessel und Greifenberg (2.618 m)

  1. Eine unglaublich schöne Bergwanderung! Die Wahrscheinlichkeit, dass ich diese nächstes Jahr auch mache, ist nach Deiner Tourbeschreibung stark gestiegen 🙂

    Lg, Christian

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