Wandern am Salzburger Almenweg – Etappe 1 bis 4

Gemütlich von Alm zu Alm wandern, im eigenen Tempo, dabei imposante Landschaftsbilder und Aussichten genießen und die Stille der Natur und Berge mit jedem Atemzug in sich aufnehmen … All das ist möglich: am Salzburger Almenweg.

Das SalzburgerLand hat die größte Dichte an Almen unter den österreichischen Bundesländern. Insgesamt über 120 Almen befinden sich auf dem 350 Kilometer langen Salzburger Almenweg, eingeteilt in 31 Etappen – da hieß es zunächst einmal: planen.

Inhaltsverzeichnis

Hier ein kurzer Überblick, was dich in diesem Beitrag erwartet:

  • Vorbereitung und Planung
  • Meine Packliste für die 3-Tages-Tour
  • Anreise und Ausgangspunkt
  • Unterkünfte entlang des Salzburger Almenwegs
  • Salzburger Almenweg – Die Etappen 1 bis 4 im Detail
  • Kulinarik am Salzburger Almenweg
  • Detaillierte Kostenaufstellung für 3 Tage am Salzburger Almenweg
  • Fazit

Vorbereitung und Planung

Auf der Website von Salzburgerland Tourismus kann man kostenlos den Prospekt über den Salzburger Almenweg bestellen (siehe Abb. links).

Die insgesamt 31 Etappen können online nach Kategorien wie beispielsweise „Einsteiger,Familien, „geübte Wanderer“ oder „Bergfexe“ gefiltert werden. Da wir zu fünft loswandern und über unterschiedliche Fitnesslevel verfügen, entscheiden wir uns für 2 Einsteigeretappen (Etappe 2 und 4) und 2 Etappen für „geübte Wanderer“ (Etappe 1 und 3).

Abgesehen von der Streckenentscheidung gehören natürlich auch die Ausrüstung und das Gepäck sowie die Buchung der Unterkünfte (mehr dazu weiter unten) mit zur Vorbereitung.

Es empfiehlt sich außerdem zur Übung und Einstimmung mindestens eine Probetour zu gehen. Wir sind 2 Übungstouren gegangen – eine auf die Rax (2.007 m) und eine auf den Schneeberg (2.076 m).

Tipp: Mach die Generalprobe(n) unbedingt inklusive Gepäck (am besten mit dem geschätzen finalen Rucksackgewicht! Bei uns waren das etwa 8 kg.)

Packliste für meine erste Mehrtagestour

Bepackt mit 8,7 kg
Trotz minimalistischer Packliste konnte ich nicht auf mein Notizbüchlein verzichten.

Da wir von Hütte zu Hütte wandern, wollte ich mein Gepäck so leicht wie nur irgendwie möglich halten, ganz nach dem Credo: So viel wie nötig, aber so wenig wie möglich. Meine minimalistische Packliste umfasste daher für die 3 Wandertage und 4 Nächte:

  • 1 Paar wasserfeste Wanderschuhe (z.B. von Lowa*)
  • 1 (Zip-off-)Wanderhose
  • 2 Funktionsshirts kurz
  • 1 Funktionsshirt lang
  • 1 Leggins
  • 1 Longsleeve
  • 1 Pulli
  • 1 Fleeceweste
  • 1 Regenüberzugshose
  • 1 Regenjacke
  • 2 Paar Wandersocken
  • 2 Paar normale Socken
  • Unterwäsche für 4 Tage
  • 1 Bikini (für das Wellnesshotel am Schluss)
  • 1 Funktionshandtuch (z.B. von pandoo*)
  • Kosmetikartikel (sehr reduziert, sprich: Zahnbürste, Zahnpasta, Haarbürste & Duschgel und Deo*)
  • Hauspatschen (für die Hütten)
  • 1 kleines Notizbuch
  • 2 Trinkflaschen* aus Edelstahl (à 750 ml)
  • Bananen, Müsliriegel (z.B. die von Hafervoll* oder be kind*), Nüsse, Essen für den 1. Tag
  • Bargeld
Hauspatschen für die Hütten
Immer mit dabei: Müsliriegel
Funktionshandtuch

Natürlich gehören auch eine kleine Reiseapotheke mit Erste-Hilfe-Paket, Blasenpflaster und Sonnencreme zur Grundausstattung. Diese hatte bei uns jedoch jemand anderer im Gepäck, daher habe ich es hier in meiner Liste nicht angeführt.

Ein Hüttenschlafsack war nicht erforderlich, da wir in Hotels bzw. Almen mit Bettzeug übernachteten.

Gut zu wissen: Wichtig ist auch, unbedingt immer Bargeld dabei zu haben, da man auf vielen Hütten nicht mit Karte zahlen kann.

Obwohl ich mich beim Packen wirklich sehr zurückgenommen und nur das Allernotwendigste eingepackt habe, hatte mein Rucksack ein Ausgangsgewicht von 8,7 Kilogramm, was für meine Körpergröße und mein Körpergewicht ziemlich viel ist. Am meisten Gewicht hatte mit Abstand die Verpflegung.

Tipp: Das Rucksackgewicht sollte maximal 1/5 deines Körpergewichts ausmachen. Bei 50 kg sind das also max. 10 kg. Aber natürlich gilt: Je weniger, desto besser. 🙂

Die komplette Packliste kannst du dir hier nachstehend nun kostenlos herunterladen – gerne auch zum Ausdrucken und Abhaken.

Anreise

Startpunkt unserer Mehrtagestour war in Pfarrwerfen. Eine öffentliche Anreise mit dem Zug ist problemlos möglich. Es befindet sich direkt im Ort eine Zughaltestelle.

Da wir allerdings zu viert angereist sind (1 Person war bereits vor Ort) und es mit dem Gepäck doch sehr mühsam ist, haben wir uns aus Komfortgründen für eine Anreise per PKW entschieden.

Unsere Unterkünfte entlang des Salzburger Almenweges

Berghotel Arthurhaus in Mühlbach am Hochönig
DZ in der Dientalm in Dienten am Hochkönig
DZ im Hotel Seeblick am Böndlsee

Wir haben alle unsere Unterkünfte vorab gebucht, je eine Nacht inkl. Frühstück.

Im o.a. kostenlosen Prospekt finden sich bei den einzelnen Etappen auch jeweils Unterkunftstipps. Hier unsere gebuchten Unterkünfte:

Meine detaillierten Hotelbewertungen kannst du hier nachlesen:

Weitere Unterkünfte am Weg:

Die Etappen 1 bis 4 im Detail

Tag 1: Etappe 1: Pfarrwerfen – Berghotel Arthurhaus

Ausgangspunkt:ÖBB-Haltestelle Pfarrwerfen
Endpunkt:Berghotel Arthurhaus
tiefster / höchster Punkt:525 m / 1695 m
Höhenmeter:ca. 1.250 m
Länge:ca. 11 km
Streckencharakteristik:Relativ lange, aber dennoch nicht allzuschwierige Wanderung, das letzte Stück ist allerdings sehr steil
Gehzeit:ca. 5 Stunden
Einkehrmöglichkeit:Mitterfeldalm

Gut ausgeschlafen und gestärkt geht es etwa gegen 9 Uhr los. Ich bin etwas aufgeregt, da dies meine erste Mehrtagestour ist und meine Gedanken schweifen noch viel um den doch etwas zu schweren Rucksack.

Bereits nach wenigen Höhenmetern stellt sich bei mir jedoch ein Freiheitsgefühl sowie eine innere Ruhe durch die meditative Bewegung des Gehens. Es ergeben sich außerdem sehr anregende Gespräche und wir wachsen bereits als Gruppe zusammen.

Hier ein paar Eindrücke von der ersten Etappe – Bilder sagen hier mehr als Worte.

Auf geht’s: Weitwandern am Salzburger Almenweg
Blauer Enzian, das Symbol des Salzburger Almenweges
Kurz vor unserem 1. Zwischenstopp: der Mitterfeldalm

Nach einer ausgiebigen Rast auf der Mitterfeldalm, wo wir übrigens die einzigen Gäste waren, ging es zu unserer ersten Unterkunft am Berg: dem Berghotel Arthurhaus.

Erste Etappe geschafft! Ankunft im Arthurhaus
Abendessen im Arthurhaus
Aufwachen mit Blick auf den Hochkönig

Das Berghotel Arthurhaus, eingebettet in eine traumhaft schöne Bergkulisse, verfügt über einen Hasenstall, einen Wellnessbereich sowie ein hervorragendes Frühstücksbuffet.

Hasenstall vor dem Berghotel Arthurhaus
Wellnessbereich Arhurhaus
Wunderschönes Bergpanorama vor dem Arthurhaus

Tag 2: Etappe 2: Arthurhaus – Dientalm

Ausgangspunkt:Berghotel Arthurhaus
Endpunkt:Dientalm
tiefster / höchster Punkt:1.342 m / 1.580 m
Höhenmeter:ca. 500 Hm
Länge:ca. 11.5 km
Streckencharakteristik:Herrlicher Panoramaweg ohne nennenswerten Steigungen
Gehzeit:ca. 3.5 Stunden
Einkehrmöglichkeit:Erichhütte

Die zweite Etappe ist ein einfacher, jedoch mit wunderschönen Panoramablicken gesäter Weg. Zudem waren wir mit herrlichem Wetter gesegnet, sodass wir diese Tour wirklich in vollen Zügen genießen konnten. Da die erste Etappe doch relativ anstrengend war und alle auch etwas geschlaucht davon, waren wir sehr dankbar, dass die zweite Etappe so gemütlich und fast nur ebenerdig dahinging.

Wunderschönes Bergpanorama
Traumtagerl am Salzburger Almenweg
HochkönigInnen unterwegs

Laut Beschreibung gibt es auf dieser Strecke gleich mehrere Hütten zum Einkehren. Als wir Anfang Juni 2021 die Wanderung machten, waren allerdings viele davon geschlossen und lediglich die letzte Hütte, die Erichhütte, hatte offen, wo wir dann auch einkehrten. Dafür gab es am Weg eine Selbstbedienungsbar.

Selbstbedienungsbar am Salzburger Almenweg

Diese zweite Etappe ist wirklich wunderschön und absolut jedem zu empfehlen.

Schnee im Juni
Achtung: Es liegen zwar mehrere Hütten am Weg, Anfang Juni waren viele davon aber geschlossen. Am besten vorab informieren.

Tag 3: Etappe 3 bis 4,5: Dientalm – Böndlsee

Da es sich bei der 3. Etappe um eine sehr kurze Strecke handelt, haben wir bechlossen, die Etappen 3 und 4 sowie noch die Hälfte der Etappe 5 zusammenzufassen. Die letzte Strecke hatte es daher nochmal richtig in sich.

Ausgangspunkt:Dientalm
Endpunkt:Hotel Seeblick am Böndlsee
Einkehrmöglichkeit:Meislsteinalm
Höhenmeter:ca. 900 Hm
Länge:ca. 16,5 km
Streckencharakteristik:Herrlicher Ausblick zum Hochkönig, etwas steilerer Anstieg zum Schneebergkreuz, dann herrlicher Panoramaweg mit einigen steilen Abstiegen,
Gehzeit:ca. 5,5 Stunden
Einkehrmöglichkeit:Meislsteinalm

Am anspruchsvollsten ist der erste Anstieg bis zum Schneebergkreuz (ca. 650 Hm). Leider war uns diesmal kein sonderlich gutes Wetter vergönnt, sodass wir sehr zügig gingen, um möglichst vor dem angesagten Regen am Nachmittag unsere Unterkunft zu erreichen.

Schneebergkreuz – leider ohne dem angekündigten tollen Weitblick
Der Nebel lockert sich langsam.
Ganz schön frisch hier oben

Vom angeblich herrlichen Ausblick vom Schneebergkreuz kann ich wetterbedingt leider nicht berichten, aber hat es wenig später aufgelockert und uns war dann sogar – sehr zu meiner Überraschung – etwas Sonnenschein vergönnt. Wir haben es komplett trocken und unter der angeführten Zeit bis zur Meislsteinalm geschafft.

Traue nie (ganz) dem Wetterbericht!
Blick auf die Meislsteinalm
Plötzlich Traumwetter!
Meislsteinalm

Als wir dann gemütlich auf der Meislsteinalm saßen, brach ein starker Regenguss herein. Was für ein Glück! Und wie gut, dass wir uns von dem Wetterbericht nicht von unserer Tour abhalten haben lassen, denn wie so oft, stimmte dieser nicht. 🙂

Ausblick von der Meislsteinalm genießen

Als der Regen sich wieder gelegt und wir genug gerastet sowie uns getärkt hatten, ging es in den Enspurt unserer Tour: ins 4-Sterne-Hotel Seeblick am Böndlsee*. Dort hatten wir uns als krönenden Abschluss einquartiert. Das Hotel verfügt über einen Wellnessbereich mit Sauna, Schwimmbad und Ruheraum. Das haben wir uns nach der Anstrengung redlich verdient!

Kulinarik am Salzburger Almenweg

Am Salzburger Almenweg kann man, wie soll es auch anders sein, wirklich vorzüglich speisen. Auch das Angebot für VegetarierInnen wird immer besser.

Begonnen hat unser Wanderurlaub mit einem hervorragenden 3-Gänge-Menü im Restaurant Gschwendtners in Pfarrwerfen – als Stärkung am Tag vor unserer ersten Tour. Das Restaurant ist wirklich top und absolut empfehlenswert!

Gruß aus der Küche: Rucolaschaumsupe
Sondermenü auf Wunsch: Gemüseteller
Waldbeer-Tiramisu

Auch unterwegs haben wir wirklich überall ausgesprochen gut gespeist.

Buchteln auf der Meislsteinalm
Abendessen auf der Mittereggalm
Abendessen im Hotel Seeblick

Besonders hevorheben möchte ich die Meislsteinalm. Nicht nur der Ausblick ist gigantisch (siehe oben), sondern auch das Personal ist sehr freundlich und die Kulinarik ist ebenso top!

Was kosten 3 Tage Hüttenwandern am Salzburger Almenweg?

Wie bei allen Reisen gilt, dass die Ausgaben natürlich sehr individuell sind, stark variieren können und von vielen Faktoren abhängen. Wir hatten beispielsweise ausschließlich Einzel-, Zwei- oder Dreibettzimmer gebucht und keine Matrazenlager oder Ähnliches. Auch sind wir unterwegs immer auf Hütten eingekehrt und haben es uns richtig gut gehen lassen. Zum Abschluss haben wir außerdem das doch etwas teurere Wellnesshotel gebucht. Damit du dennoch ein Gefühl dafür bekommst, hier meine detaillierte Kostenaufstellung:

AusgabenpunktKosten pro Person
1 Nacht im DZ im Reitsamerhof (inkl. Frühstück)51,00 €
1 Nacht im EZ im Arthurhaus (inkl. Frühstück)73,05 €
1 Nacht im DZ auf der Dientalm (inkl. Frühstück)40 €
1 Nacht im DZ im Hotel Seeblick76 €
Rest (4x Abendessen, 3x Einkehr auf den Hütten, Snacks)74,70 €
Gesamtausgaben:314,75 €
Kostenaufstellung 3 Tage Salzburger Almenweg

Alles in allem hat mich die Wanderwoche somit etwa 315 Euro gekostet. Du kannst die Tour aber sicherlich auch deutlich günstiger erleben. 🙂

Fazit

Der Salzburger Almenweg ist wirklich ein wunderschöner Weitwanderweg und wunderbar für diverse Trainingslevels sowie für Gruppen geeignet. Ich möchte unbedingt noch die weiteren 26,5 Etappen gehen! Wenn ich ab jetzt pro Jahr 4 Etappen gehe, bin ich in etwa 7 Jahren durch. 😀

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