Färöer-Inseln – Tag 1: Gásadalur und der Múlafossur-Wasserfall

So lange habe ich auf diesen Tag gewartet. Am 26. Juni 2018 war es dann endlich so weit: Unser einwöchiger Roadtrip auf den Färöer-Inseln begann. Wie sich die Anreise, unser erster Tag auf dem Archipel im Nordatlantik und unser Ausflug zum berühmten Múlafossur-Wasserfall nach Gásadalur gestaltete, davon berichte ich nun ausführlich in diesem Beitrag. Natürlich gebe ich dir, wie immer, viele hilfreiche Tipps, die dir deine Reiseplanung erleichtern sollen und mit denen ich dich bestmöglich auf eine Reise auf die Färöer vorbereiten möchte.

Die Anreise

Eine Anreise auf die Färöer-Inseln ist entweder per Flugzeug oder per Fähre möglich. Wir haben uns für Ersteres entschieden. Zum Thema Anreise auf dem Seeweg kann ich somit persönlich nichts sagen, aber du findest weitere Informationen auf der Homepage der färingischen Fährgesellschaft Smyril Line.

Da von Wien aus keine Direktflüge auf die Färöer angeboten werden, sondern nur jeweils welche mit Zwischenlandung in der dänischen Hauptstadt, haben wir uns entschieden, die Anreise mit einem Städtetrip in Kopenhagen zu verbinden. Dies hat sich als äußerst gute Entscheidung herausgestellt. Kopenhagen ist zur Einstimmung auf den Norden ideal. Dort konnten wir den stressigen Alltag hinter uns lassen, die dänische Lebensart Hygge einatmen und anschließend sehr entspannt unseren Roadtrip auf den Färöer-Inseln starten.

Der einzige Flughafen der Färöer befindet sich in und somit nicht, wie sonst üblich, in der Hauptstadt. Von Kopenhagen verkehren mehrmals täglich Flüge auf die Insel. Wir haben ein richtiges Schnäppchen gemacht und für unseren Flug von Kopenhagen auf die Färöer nur 101,42 Euro pro Person gezahlt (hin und retour).

Tipp: Verbinde die Anreise mit einem Städtetrip in Kopenhagen.

Im Landeanflug auf Vágar kündigte der Pilot an, dass es sich um keinen gewöhnlichen Flughafen handle und auch die Landung anders sei. Die Landebahn sei deutlich kürzer als auf anderen Flughäfen, weshalb ein spezielles Landemanöver notwendig sei. Dies sei aber keineswegs besorgniserregend, sondern ganz normal hier. Wenn du, so wie ich, Flugangst hast, sind solche Worte dennoch etwas beunruhigend.

Ich machte mich somit auf das Schlimmste gefasst, dankbar, zumindest vorgewarnt worden zu sein. Angespannt wartete ich auf etwas Ungewöhnliches, auf einen Ruckler oder Ähnliches und drückte mein Maskotten „Quetschi“ bis aufs Äußerste zusammen. Tatsächlich setzte der Pilot das Flugzeug allerdings butterweich auf und die Landung war eine der ruhigsten meines Lebens. Spektakulär hingegen war die Aussicht – direkt auf unser Hotel. Wir landeten also quasi vor der Haustür.

Landung auf den Färöer-Inseln mit Blick auf das Hotel Vágar
Landung direkt vorm Hotel

Bei unserer Ankunft hatte es etwa 10 Grad Celsius. Es nieselte etwas und dichter Nebel versperrte den Ausblick auf die traumhaft schöne Landschaft. Ich war nichtsdestotrotz ziemlich aufgeregt und konnte es kaum erwarten, mit der Inselerkundung zu beginnen. Zunächst holten wir jedoch noch unseren Mietwagen ab und checkten im anliegenden Hotel Vagar* ein.

Anstelle des reservierten Nissan Qashqai haben wir einen Toyota Avensis bekommen – sehr zum Unmut meines Mannes, der auf Kriegsfuß mit Toyota steht. Zudem waren wir skeptisch, ob dieser für das Gelände auf der Insel geeignet sei. Laut Auskunft des Autovermieters reiche ein Toyota Avensis für unsere Zwecke hier auf den Färöern vollkommen aus. Dies können wir, wie sich später herausstellte, bejahen. Die Straßen sind sehr gut ausgebaut und ein regulärer PKW/Kombi ist absolut ausreichend.

Nach dem Einchecken im Hotel Vágar* machten wir uns zum berühmten Múlafossur-Wasserfall nach Gásadalur auf.

Ausflug nach Gásadalur zum Múlafossur-Wasserfall

Der Múlafossur-Wasserfall ist einer bekanntesten und zugleich spektakulärsten Wasserfälle auf den Färöer-Inseln sowie ein beliebtes Postkartenmotiv. Er befindet sich in einem kleinen Ort namens Gásadalur im Westen der Insel Vágar.

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Gásadalur galt bis Anfang des 21. Jahrhunderts als einer der isoliertesten Orte Europas, da das Dorf nur zu Fuß oder per Hubschrauber erreichbar war. Dies änderte sich erst, als im Jahr 2006 der Gásadalurtunnel eröffnet wurde, durch den auch wir hindurchgefahren sind und der seither die Dörfer Bøur und Gásadalur, die durch den Berg Knukarnir getrennt werden, miteinander verbindet.

Roadtrip Färöer-Inseln_Gásadalur
Ich in Siegerpose, überglücklich auf den Färöern unterwegs sein zu können.

Noch ehe wir andere Menschen sehen, begegnen wir den zahlenmäßig größten Einwohnern, die den Färöer-Inseln auch den Namen gegeben haben: Schafe.

Färöer-Inseln_Gásadalur_Schafe
Etwa 1,6 Mal so viele Schafe wie Menschen leben auf den Färöern.

Etwas orientierungslos wandeln wir herum, auf der Suche nach dem berühmten Wasserfall, natürlich nicht, ohne einige Eindrücke von der beeindruckenden Landschaft einzufangen.

Färöer-Inseln_Gásadalur_Vágar_mystisches NebelbildFäröer Inseln im Sommer_GásadalurRoadtrip Färöer-Inseln im Sommer_Gásadalur

Da wir absolut keine Ahnung haben, in welcher Richtung sich der Múlafossur-Wasserfall befindet, erkundigen wir uns schließlich bei einem Pärchen, das uns entgegenkommt. Während ich gespannt die Antwort abwarte, hoffe ich inständig, dass der Wasserfall nicht rechterhand von uns liegt, da in dieser Richtung dichter Nebel herrscht und somit absolut nicht zum Weitergehen einlädt. Sie zeigt nach links. Erleichtert atme ich auf. Wir befinden uns laut unserer Auskunftgeberin nur wenige Meter von ihm entfernt.

Rechts von uns befand sich übrigens, wie wir später erfahren, der höchste Berg der Insel Vágar, der Árnafjall, von dem jedoch aufgrund des dichten Nebels absolut nichts sichtbar gewesen ist.

Als wir auf einen Bach, dessen Name Dalsá lautet (wie wir später erfahren), stoßen, erahnen wir, dass wir nicht mehr weit vom Wasserfall entfernt sind.

Färöer-Inseln im Sommer - Gásadalur
Der Bach Dalsa, der sich schließlich als Múlafossur-Wasserfall in den Atlantik ergießt.

Beim Wasserfall angekommen, packt gerade jemand sein Stativ ein und wir unseres aus. Eine geschlagene halbe Stunde lang sind wir vollkommen ungestört und können in Ruhe fotografieren und den Anblick genießen.

Roadtrip Färöer-Inseln_Sehenswürdigkeit_Mulafossur WasserfallFäröer-Inseln_Múlafossur-Wasserfall

Wasserfall Múlafossur Gásadalur Färöer Inseln
Der Múlafossur-Wasserfall in Gásadalur und im Hintergrund, vollständig in Nebel gehüllt und daher unsichtbar, der höchste Berg der Insel Vágar: der Árnafjall.

Nachdem wir genug vom Wasserfall und Gásadalur haben, gehen wir zurück zum Auto und machen uns zum Leitisvatn, dem größten Binnensee der Färöer auf. Was wir leider erst vor Ort erfahren: Der See ist nur zu Fuß erreichbar. Da das Wetter aber ohnehin so schlecht ist und die Zeit schon deutlich fortgeschritten, entscheiden wir uns, es für heute gut sein zu lassen und fahren zurück ins Hotel.

Da das Hotelrestaurant leider wegen Renovierung geschlossen ist, decken wir uns mit Supermarktkost ein und nehmen unser Abendessen am Zimmer ein. Dem Thema Essen auf den Färöer-Inseln habe ich übrigens einen eigenen Beitrag gewidmet, der unter anderem viele Tipps für VegetarierInnen enthält.

Fazit des ersten Tages

  • Es empfiehlt sich sehr, die Anreise mit einem Städtetrip in Kopenhagen zu verbinden.
  • Der Flug über den Nordatlantik ist bei Weitem nicht so turbulent wie erwartet.
  • Die Färöer-Inseln sind extrem beeindruckend.
  • Man kann trotz schlechten Wetters gute Laune haben.
  • Der Leitisvatn, der größte Binnensee der Färöer, ist nur zu Fuß erreichbar.
  • Wir waren perfekt ausgestattet und gekleidet. (Hier geht’s zu meiner ausführlichen Färöer-Packliste inkl. Tipps.)

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3 Kommentare zu „Färöer-Inseln – Tag 1: Gásadalur und der Múlafossur-Wasserfall

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