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Wie in nahezu allen Großstädten gibt es auch in Berlin ein offizielles Touristenticket: die Berlin WelcomeCard. Da es mehrere Varianten davon gibt, möchte ich vorab betonen, dass sich der nachstehende Erfahrungsbericht ausschließlich auf die Berlin WelcomeCard all inclusive bezieht.
Ich habe bereits in anderen Städten und Regionen Erfahrungen mit ähnlichen Angeboten gemacht und darüber auch hier auf dem Blog berichtet (siehe dazu meine Beiträge Hamburg-Card – Spartippp oder Touristenfalle? und Lohnt sich die Niederösterreich-Card ?).Bei meinem Städtetrip nach Berlin im März durfte ich die Berlin WelcomeCard all inclusive (inkl. Nahverkehr) 48 Stunden lang testen. Nachstehend berichte ich nun ausführlich von meinen Erfahrungen sowie den Vor- und Nachteilen dieser Touristenkarte. Außerdem gebe ich dir wertvolle Tipps für die Planung und zeige dir, wie du mithilfe meines selbsterstellten Berechnungstools ganz einfach und schnell herausfindest, ob bzw. ab wann sich der Berlin City Pass für dich lohnt.
Die Berlin WelcomeCard all inclusive im Überblick
Die Berlin WelcomeCard all inclusive kann für 48 Stunden, für 72 Stunden oder für 4 Tage erworben werden – optional mit oder ohne Nahverkehr. Wer die Karte inkl. Nahverkehr kauft, kann in dem entsprechenden Zeitraum so viel fahren, wie er/sie möchte, und zwar mit allen Straßenbahn-, Bus-, U-Bahn- sowie S-Bahn-Linien im gesamten Stadtgebiet inkl. Flughäfen (= Zonen A, B und C inkl. Flughäfen).
Dauer | Preis exkl. Nahverkehr* | Preis inkl. Nahverkehr* |
48 Stunden | 69 € | 79 € |
72 Stunden | 85 € | 105 € |
4 Tage | 99 € | 125 € |
Stand: März 2019 / Preise für Erwachsene
Die Karte bietet einmalig freien Eintritt zu 30 Attraktionen. Der Fokus liegt dabei auf Museen (mehr dazu auch weiter unten). Eine Liste aller inkludierten Attraktionen findest du auf der Homepage von Turbopass.
Du kannst die Karte entweder online oder direkt am Flughafen erwerben. Die Karte ist ab der ersten Stempelung gültig (und nicht ab dem Zeitpunkt des Erwerbs).
Gut zu wissen: Das Ticket für eine Fahrt mit dem Hop-on-Hop-off-Bus, das in der Card inkludiert ist, muss separat an einer der Touristeninfo-Stellen (z.B. am Kurfürstendamm oder am Hauptbahnhof) abgeholt werden. Wenngleich die Card selbst am Flughafen Tegel erworben werden kann, erhält man das Hop-on-Hop-off-Ticket dort leider nicht.
Zusätzlich zu den bereits erwähnten 30 Sehenswürdigkeiten gibt es noch eine Reihe weiterer Attraktionen, für die man Ermäßigungen bekommt, darunter ein Helikopterrundflug über Berlin, diverse Restaurants und Theater. Mehr dazu auf www.turbopass.de.
Zum Kauf der Karte dazu erhält man außerdem ein kleines Büchlein, in dem alle Attraktionen auf Deutsch und Englisch beschrieben sind sowie einen Stadtplan.

Tipps für die Planung mit der Berlin WelcomeCard
Wer den Berlin City Pass voll ausnutzen möchte, sollte sich auf jeden Fall vorab erkundigen, welche Sehenswürdigkeiten sich gut miteinander verbinden lassen, sprich, welche nahe beieinander liegen. Durch kurze Wege zwischen den Attraktionen sparst du Zeit und kannst somit mehr von der Stadt sehen. So befindet sich beispielsweise die Dalí-Ausstellung gleich neben dem Spionagemuseum und auch das Asisi Panorama ist nur wenige Gehminuten davon entfernt. Der Berliner Fernsehturm hingegen lässt sich ideal mit einem Besuch im DDR-Museum, dem Berlin Dungeon oder den Museen auf der Museumsinsel verknüpfen.
Auch die Öffnungszeiten der Museen sollte man bei der Routenplanung beachten. Einige Museen haben nur bis 18 Uhr geöffnet, andere hingegen bis 20 Uhr, wie beispielsweise das Spionagemuseum, oder sogar bis 22 Uhr, wie das DDR-Museum.
Ich habe das DDR-Museum gleich zu Öffnungsbeginn um 10 Uhr besichtigt, was ich sehr empfehlen kann. Um die Mittagszeit war es dann schon extrem voll. Das Museum selbst kann ich absolut empfehlen, man sollte aber für den Besuch auf jeden Fall 2 Stunden einplanen.
Meine Erfahrungen mit der Berlin WelcomeCard
Da das Wetter bei meinem Städtetrip Anfang März eher bescheiden war – es war recht windig, regnerisch und kalt – stand meine Entscheidung, mich in einige Museen zu flüchten, schnell fest. Die Auswahl der in der Karte inkludierten Museen ist wirklich groß und reicht von den klassischen Museen auf der Museumsinsel über moderne Kunst- und Fotografie-Museen bis hin zu Geschichtsmuseen wie das DDR-, das Stasi-und das Jüdische Museum. Es ist somit wirklich für jeden Geschmack etwas dabei.
Abgesehen von einigen Museen hatte ich außerdem eine Tour mit dem Hop-on-Hop-off-Bus geplant. Aufgrund des schlechten Wetters habe ich auch die Öffis extensiv genutzt.
Hier eine Übersicht meiner geplanten Attraktionen:
Attraktion | Normalpreis* | Kosten WelcomeCard all inclusive für 48 h inkl. Nahverkehr* | Ersparnis mit der Berlin WelcomeCard all inclusive 48 h inkl. Nahverkehr* |
Dalí – Die Ausstellung am Potsdamer Platz | 12,50 € | ||
DDR Museum | 9,80 € | ||
Große Hop-on-Hop-off-Stadtrundfahrt (City Circle Sightseeing – gelbe Linie) 1 Tag | 22,00 € | ||
DIE MAUER – asisi Panorama Berlin | 10,00 € | ||
Stasi-Museum | 8,00 € | ||
Deutsches Spionagemuseum | 12,00 € | ||
Nahverkehr Zonen ABC inkl. Flughafen für 48 h | 15,40 € | ||
Gesamt | 89,70 € | 79,00 € | + 10,70 € |
Wie daraus ersichtlich, entspricht dies der Besichtigung bzw. Nutzung von drei Sehenswürdigkeiten pro Tag und einer Ersparnis von 10,70 Euro durch die Karte.
Die Realität: Wer in der Früh mit der Besichtigungs- und Erkundungstour startet, schafft drei Attraktionen pro Tag. Alles darüber hinaus würde ich als eher sportlich, jedoch nicht unmöglich bezeichnen. Für mich wären jedoch mehr als 3 Attraktionen pro Tag zu viel gewesen, vor allem auch vor dem Hintergrund, dass ich viele Museen ausgewählt hatte und man schließlich nicht unendlich aufnahmefähig ist. Aber auch zeitlich. Ich wollte schließlich ohne zu hetzen die Stadt genießen und auch Pausen einlegen.
Beim Spionagemuseum wurde mir leider ein Strich durch die Rechnung gemacht, da dort so viele Leute anstanden, dass mir einerseits die Lust aufs Museum verging und ich andererseits die kostbare Zeit nicht mit Warten vergeuden wollte. Das Stasi-Museum habe ich spontan auf Empfehlung eines Freundes durch die Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen ersetzt, sodass ich schlussendlich „nur“ 4 der oben erwähnten 6 Attraktionen tatsächlich besichtigt habe.
Vor- und Nachteile der Berlin WelcomeCard
Aufgrund des breiten Angebots eignet sich die Karte ganzjährig. Im Winter oder bei Schlechtwetter bieten sich vor allem Museumsbesuche an, im Sommer bzw. bei Schönwetter hingegen beispielsweise Stadtführungen, eine Schifffahrt oder eine Radtour.
Wer den Fokus seines Berlin-Städtetrips generell auf Museumsbesichtigungen legt, für den ist die Card besonders gut geeignet, da etwas mehr als die Hälfte der 30 inkludierten Attraktionen Museen sind.
Sehr schade fand ich, dass sich der Besuch des Spionagemuseums aufgrund des extremen Andrangs nicht ausging. Da hauptsächlich die größeren und bekannteren Kulturstätten in der Karte inkludiert sind, kann einem dies generell leicht passieren. Wenngleich der Besuch des DDR-Museums zu meinen Berlin-Highlights gehörte, war auch dieses bereits mittags extrem überfüllt.
Es wäre daher wünschenswert, auch kleinere sowie unbekanntere Museen oder auch beispielsweise die Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen (deren Besuch ich nur empfehlen kann!) in die Karte aufzunehmen.
Ab wann lohnt sich die Berlin WelcomeCard?
Im Schnitt rentiert sich die Karte ab der 5. Attraktion, sie kann sich jedoch auch schon ab 3 Attraktionen auszahlen (siehe nachstehendes Beispiel aus meinem Berechnungstool).

Der Grad der Ersparnis hängt jedoch nicht nur von der Anzahl der besichtigten Attraktionen ab, sondern auch von den gewählten Sehenswürdigkeiten selbst, da die Kosten für die einzelnen Attraktionen stark variieren und von etwa 6 Euro bis 23,50 reichen. So ist beispielsweise bei der Wahl von 6 Attraktionen eine Kostenersparnis von 42,70 Euro ebenso möglich wie ein Verlust von 3,80 Euro.
Um dir jedoch die mühsame und zeitaufwändige Recherche und Rechnerei zu ersparen und dir somit deine Entscheidung zu erleichtern, habe ich extra für dich ein Berechnungstool erstellt, mit dessen Hilfe du mit nur wenigen Klicks herausfindest, ob sich die Karte für dich rentiert bzw. ab wann. Keine Sorge, du musst dafür keine mathematischen Fähigkeiten beweisen, sondern lediglich deine geplanten Attraktionen auswählen bzw. anklicken und schon wird dir automatisch angezeigt, wie viel du durch den Kauf der Karte sparen kannst. Steht ein Minus vor dem errechneten Betrag, handelt es sich um einen Verlust, das heißt, dass sich in diesem Fall die Karte bei den ausgewählten Attraktionen für dich nicht rentiert. Außerdem färbt sich das Kästchen mit dem errechneten Betrag in diesem Fall rot. Färbt sich das Kästchen mit dem errechneten Betrag hingegen grün, bedeutet dies, dass sich die Karte für dich lohnt. Auch in diesem Fall wird dir selbstverständlich die Höhe der Kostenersparnis angezeigt.
Und hier kannst du nun mein selbsterstelltes Berechnungstool kostenlos herunterladen.
Fazit
Die Berlin WelcomeCard all inclusive ist vor allem für Leute geeignet, die den Fokus ihres Städtetrips auf Museumsbesichtigungen legen möchten. Ob sich die Berlin WelcomeCard für dich lohnt, hängt davon ab, welche Attraktionen du besichtigen möchtest und wie viele, da die Kosten der einzelnen Sehenswürdigkeiten stark variieren. Daher empfehle ich dir, immer vorab zu schauen, ob bzw. ab wann sich die Karte für dich lohnt. Dies kannst du ganz einfach und schnell mithilfe meines kostenlosen Berechnungstools tun. Mit nur wenigen Klicks kannst du dir die Höhe der Kostenersparnis bzw. des Verlustes durch die Karte berechnen lassen.
Und nun bin ich, wie immer, gespannt auf deine Meinung: Welche Erfahrungen hast du bisher mit solchen Touristenkarten gemacht? Und in welchen Städten? Wie gefällt dir mein Berechnungstool? Findest du es hilfreich? Ich freue mich auf dein Feedback sowie regen Austausch!
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Auch manche Regionen bieten solche Angebote an. Ich habe beispielsweise einen ausführlichen Beitrag über die Niederösterreich-CARD geschrieben.
Offenlegung: Bei diesem Beitrag handelt es sich um einen bezahlten Artikel. Außerdem durfte ich die Berlin WelcomeCard kostenlos testen. Meine Meinung ist davon jedoch unbeeinflusst. Der Artikel spiegelt meine ganz persönlichen Eindrücke wider.
*Stand: März 2019
Dieser Beitrag hat an der Blogparade #sonntagsglück von Soulsister meets friends teilgenommen.
Eine tolle und extrem ausführliche Zusammenstellung über die Berlin Card.
Ich habe auch schon so einige Karten getestet und stelle immer wieder fest, mein persönlicher Favorit ist die Schladming-Dachstein Karte.
Liebe Grüße, Katja die https//auszeitgeniesser.de
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Hallo Julie,
ich war auch schon in Berlin, aber für mich hat sich die Welcome Card nicht gelohnt. Ich hätte Verlust gemacht, da ich selten 2-3 mal am Tag in einem Museum bin. Ich hatte mir das durchgerechnet und war mit nur den öffentlichen Verkehrsmitteln und den Eintrittsgeldern günstiger. Allerdings besuche ich auch immer mein Patenkind dort und kann halt öfters nach Berlin und mir die Stadt nach und nach erobern.
Für ander lohnt es sich aber bestimmt. Gute Erfahrung hatte ich in Barcelona mit der dortigen Card gemacht. Die hatte sich wirklich rentiert.
Liebe Grüße
Liane
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Hallo Julie,
da wir nicht die großen Museumsgänger sind, verzichten wir immer auf die Touristenkarten. Drei Museen pro Tag waren uns definitiv zu viel.
Es gibt aber sicher Leute, die begeisterter Museen besuchen als wir. Für die ist dein Tool zur Berechnung des Vorteils bestimmt hilfreich.
Liebe Grüße Gina und Marcus
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Liebe Julie,
ich liebe solche Karten! In Helsinki war ich damals sehr begeistert und je nachdem wie lange man sich in der jeweiligen Stadt aufhält und was geplant ist, lohnt sich so eine Karte auf alle Fälle.
Habe die Berliner Karte noch nicht getestet, aber vielleicht sollte ich das mal in Angriff nehmen, in die Richtung muss ich sowieso, wenn ich meinen Verlobten besuche 🙂
❤
Michelle
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Ich hab tatsächlich noch nie so eine Städte-Karte gebucht. Aber gut zu wissen, dass sie sich bei vielen Museums-Besuchen lohnt, denn bei meinem nächsten Berlinbesuch wollte ich tatsächlich mal darauf den Fokus legen. Ich war seit einer Uni-Exkursion nicht mehr im Pergamon-Museum z.B.
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Hallo Julie,
ich muss zugeben, dass ich solche Karten bisher noch nirgends genutzt habe, weil ich mir nie sicher war, ob sich das auch wirklich für mich lohnt!
In Berlin war ich noch nicht, aber vielleicht probiere ich es jetzt genau dort einfach mal aus 😊
Liebe Grüße
Isabel
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Sehr coole und ausführliche Zusammenstellung. Ich war schon Ewigkeiten nicht mehr in Berlin und muss zugeben, ich bin mir nicht sicher ob sich die Karte für mich lohnen würde. Ich bin ja nicht sooo der Museumsgänger und bin lieber draußen und erkunde da die Gegend. Aber klasse, dass es solche Karte überhaupt gibt und viele davon profitieren können. Danke für die tolle Übersicht!
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Hallo Andreas,
vielen lieben Dank für dein tolles Feedback! Es freut mich wirklich sehr, dass dir der Beitrag so gut gefällt und du ihn so hilfreich findest. Schön zu hören, dass sich der Aufwand und die Recherche gelohnt haben.
Liebe Grüße
Julie
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Wir haben die Berlin Welcome Card auch getestet und sind überzeugt davon! Wir waren 3 Tage unterwegs und haben viele Museen und historische Stätten besucht. Hier der Beitrag über unseren Berlinbesuch mit Teenager:
https://travelsanne.de/berlin-sehenswuerdigkeiten-fuer-junge-leute/
Liebe Grüße von Sanne
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Liebe Julie,
tja, es ist immer so eine Sache mit den Karten. Das Bedarf guter Planung… als Familie verzichten wir mittlerweile auf die Karten und sind dann doch eher spontan unterwegs und machen das, worauf wir grad Lust haben… auch wenn es dann ab und zu doch mal teurer werden kann. Doch in der Regel macht es gar nicht so viel Unterschied haben wir festgestellt.
Liebe Grüße
Tanja
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