
Der Kalvarienberg ist der Hausberg von Wartberg ob der Aist. Okay, eigentlich trifft es „Berg“ nicht ganz, er ist eher ein Hügel(chen). Wenn man so will, ist er also das „Haushügelchen“ von Wartberg ob der Aist. Wartberg ob der Aist ist ein ca. 4.000-Seelen-Dorf in Oberösterreich, rund 20 Autominuten von Linz entfernt. Aber eigentlich hatte ich gar keinen Beitrag über die Wahlheimat meiner Eltern geplant, sondern – einen anderen. Na ja, manchmal kommt es eben anders und so berichte ich euch heute vom Kalvarienberg und einem Stück Mühlviertler Geschichte.
Da ich an den Wochenenden bei meinen Eltern meistens „digital detox“ unterwegs bin, und, wie gesagt, keinen Beitrag über Wartberg ob der Aist geplant hatte, hatte ich mein Handy bei unserem Spaziergang nicht dabei. Auch mein Mann und meine Mama hatten ihre Smartphones zuhause gelassen. Normalerweise bereue ich es nie, das „Ding“ mal nicht dabei zu haben. Nun, da ich diese schönen Impressionen aber doch gerne festgehalten hätte, bereute ich es etwas. Meinen Stiefvater, der erst seit wenigen Wochen ein Smartphone besitzt und wohl das Gegenteil von mir ist, also quasi immer offline ist, hatte ich erst gar nicht gefragt. Also genoss ich zunächst die wunderbare Natur, die gute Luft und die warmen Sonnenstrahlen auf meinem Gesicht. Es war wirklich ein herrlicher Wintertag – so mag ich den Winter auch. Es waren, für die Wetterverhältnisse, allerdings erstaunlich wenig Spazierende unterwegs. Ich hörte meinen Mann sagen, dass er es bereute, die Kamera nicht mitgenommen zu haben. Dem konnte ich nur zustimmen.
Irgendwann drehte ich mich dann doch zu meinem Stiefvater, der etwas weiter hinten ging, um und fragte ihn, hoffnungslos und eigentlich nur pro forma, ob er sein Handy mit habe. Sehr zu meiner Überraschung bejahte er dies. Freudestrahlend nahm ich sein Handy entgegen. Tja und dank ihm habe ich euch nun doch wunderschöne Impressionen sowie etwas zum Nachdenken von unserem Winterspaziergang mitgebracht. 🙂


Wer genau hinsieht, kann schon ganz klein, hinter den Bäumen versteckt, die Kalvarienbergkirche entdecken.
Obwohl ich keine Pferdenarrin bin, symbolisiert dieses Bild für mich Idylle pur:

Manchmal offenbart auch ein Blick zurück ein tolles Fotomotiv. Besonders schön finde ich die Licht-Schatten-Spiele auf der Wiese.

Wir nähern uns der Spitze und der Blick auf die Kapelle liegt nun frei.
Links von der Kapelle lugt übrigens schon das Mahnmal hervor, von dem ich gleich noch ausführlicher berichten werde.
Oben angekommen hat man einen wunderbaren Rundumblick – nicht nur auf Wartberg, sondern auch die umliegenden Ortschaften wie beispielsweise Hagenberg sind zu sehen sowie einige Gipfel der Alpenkette.


Auf einem Baumstamm finden sich unter anderem Zitate von Kafka und Goethe.
Wer Glück hat und, so wie wir, ein freies Bänkchen ergattert, kann den Ausblick auch sitzend noch eine Weile genießen.
Mahnmal „Mühlviertler Menschenjagd“
- Blick durch das Mahnmal nach Norden
Das Mahnmal wurde 2015 von der Gemeinde Wartberg ob der Aist zum Gedenken an die Mühlviertler Menschenjagd errichtet. Es soll an die gnadenlose Verfolgung und Ermordung hunderter geflüchteter Häftlinge aus dem KZ-Mauthausen im Februar 1945 erinnern. Die Nationalsozialisten prägten hierfür den zynischen Namen „Mühlviertler Hasenjagd“.
Die drei gläsernen Bildtafeln sollen vor Hass und Gewalt mahnen.
Die Schrifttafel vor dem Mahnmal ziert ein Zitat des spätmittelalterlichen Theologen und Philosophen Meister Eckhart:
Gerne halten wir hier kurz inne, gedenken der Opfer und lassen die Worte Eckharts ein wenig auf uns wirken. Wie wahr sie doch sind.
Unser Spazierweg war Teil des sieben Kilometer langen Aisttalrundweges. Wer sich näher dafür interessiert, findet die genaue Streckenführung hier.
Mit diesem Beitrag habe ich an der Blogparade #sonntagsglück von Soulsister meets friends teilgenommen.
Etwas schwer bei dem Wetter an einen Winterspaziergang zu denken und auf deinen Bildern sieht es ja auch sonnig aus. Auf jedenfall eine schöne Gegend um raus in die Natur zu gehen. Ich mag das Bild mit der Kapelle 🙂
LG Denise
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Zwei Sachen haben mir an deinem Beitrag besonders gefallen: „Hügelchen“ weil es mich an meine Heimat, das schöne Schwabenland erinnert und „Digital detox“, ich glaube das sollte ich auch mal probieren.
Sonst hast du wie immer wunderschöne Aufnahmen gemacht, sieht nach einem tollen Ausflüg(chen) aus 🙂
Viele Grüße
Isa von lustloszugehen
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Also wenn ich die Bilder so sehe, dann freue ich mich wirklich schon ein wenig auf den Herbst/Winter. Ich liebe das Wetter gerade total, aber warm eingepackt mit perfektem Herbst – Licht… das ist schon toll dann so einen gemütlichen Spaziergang zu machen ❤
Liebste Grüße,
Sarah
http://www.vintage-diary.com
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