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Ich gebe es ja offen zu: Ich bin ein Weihnachtsmuffel. Und absolut kein Wintermensch. Die Kälte und ich vertragen uns einfach nicht. Auch gehören für mich Punsch und Glühwein nicht obligatorisch zur Vorweihnachtszeit dazu und Menschenmassen mag ich gar nicht, weshalb ich konsequenterweise Weihnachtsmärkte eher meide. Aber wenn die Familie zu Besuch ist, kommt man um eine Christkindlmarkt-Tour nicht umhin. Und wenn ich einen Weihnachtsmarkt aufsuche, dann habe ich einen klaren Favoriten: nämlich den Weihnachtsmarkt am Spittelberg.
Geschätzt wird er von seinen BesucherInnen vor allem aufgrund der charmanten kleinen Gässchen und der stimmungsvollen Atmosphäre.
Was ich persönlich zudem mag: Man wird herzlich begrüßt.
Da wir unsere Tour bereits gegen halb 11 Uhr starten, sehen wir ihn, wie selten jemand: nämlich fast menschenleer.
Wir schlendern durch und bleiben beim Honig-Stand stehen. Da ich, ob der großen Auswahl, etwas unentschlossen bin, bietet mir die nette Verkäuferin an, mich durchzuprobieren. Dieses Angebot nehme ich dankend an und koste nicht nur den Wald- und Bienenhonig, sondern auch den Akazien-, Tannen- sowie Lindenhonig. Schlussendlich entscheide ich mich aber wieder für meinen Lieblingshonig: den Waldhonig.
Anschließend scherzen wir mit dem Nudel-Verkäufer, der bereits mit dem Plakat auf seinem Stand Humor beweist, herum.
Die Gruppe verliert sich anschließend aus den Augen und findet bei einer Feuerzangenbowle wieder zueinander.
Auch einen Stand, der sich für fairen Handel einsetzt, finde ich.
Sehr beliebt sind bei meiner Familie übrigens die Duftkugeln.
Wer eine beerige/bärige Zeit haben möchte, ist hier gut aufgehoben:
Wem es, so wie uns, irgendwann zu kalt wird, der kann sich bei einer Tasse Tee im Plutzer Bräu aufwärmen.
Mit unserem deutschen Familienmitglied starten wir sodann eine Dialektkunde-Runde und klären ihn auf, was ein Plutzer ist. Der Begriff hat verschiedene Bedeutungen: einerseits handelt es sich um eine Bezeichnung für „Schädel“ (auch für einen Dickschädel), andererseits versteht man darunter ein Gefäß (genauer gesagt einen Ton-/Steinkrug). Auch einen Kürbis kann man als Plutzer bezeichnen. Wir vertiefen das Gespräch und landen irgendwann bei „Trafik“ (Tabakladen, Kiosk) und „schnacken“ (plaudern).
Zum Brunch oder Mittagessen empfiehlt sich das nur wenige Meter entfernte Caffè Latte. Wer allerdings fix einen Platz kriegen möchte, sollte vorher reservieren.
Nachdem wir uns dort gestärkt hatten, kam der Wunsch nach einem weiteren Weihnachtsmarkt auf. Ich schlug mehrere vor und ließ die Basisdemokratie entscheiden.


Wie ersichtlich ist hier, als wir gegen 15:30 Uhr ankommen, schon deutlich mehr los. Ich entdecke aber eine leere Ecke, die zudem sehr gut zu meinem Motto „Es keat oanfoch vü mehr gschmust“ passt:
Auch der gegenüberliegende Big-Hug-Corner hat es mir angetan (ebenfalls leer, als ich vorbeikam).
Da uns hier dann aber wirklich zu viel los ist, lassen wir es für heute gut sein und wärmen uns bei Bier und Kaiserschmarrn im 7Stern Bräu auf.
Tipp zum Schluss: Für klaustrophobe und misanthrope Menschen empfiehlt es sich, die Weihnachtsmärkte zwischen 10 und 13 Uhr aufzusuchen, denn da hat man diese noch quasi für sich allein.
Weitere Weihnachtsmärkte in Wien:
Weihnachtsdorf am Uni Campus/Altes AKH
1090 Wien
Straßenbahn: 5, 33, 43, 44: Lange Gasse
Bus: 13A: Alser Straße
Weihnachtsdorf am Maria-Theresien-Platz
1010 Wien
U-Bahn: U2/U3 Volkstheater oder U2 Museumsquartier
Straßenbahn: D/1/2/46/49/71 Dr.-Karl-Renner Ring
Bus: 48A: Dr.-Karl-Renner-Ring
Altwiener Christkindlmarkt auf der Freyung
1010 Wien
U-Bahn: U3 Herrengasse oder U2 Schottentor
Weihnachtsmarkt Schloss Schönbrunn
1130 Wien
U-Bahn: U4 Schönbrunn
Und nun bin ich neugierig, welche Weihnachtsmärkte ihr in Wien am liebsten habt. Also lasst es mich doch in den Kommentaren wissen. 🙂
Dieser Beitrag wurde mit der Blogparade #sonntagsglück von Soulsister meets friends verlinkt.
16 Kommentare zu „Eine Weihnachtsmarkt-Tour durch Wien“