Reisen in den 90ern – Wie mich meine Reiseerfahrungen in der Kindheit prägten

Wenngleich ich nicht aus einer wohlhabenden Familie stamme und meine Mutter alleinerziehend war, gab es jedes Jahr (!) einen Sommerurlaub. Für viele nichts Besonderes, nichts Großes, doch für mich war das als Kind einfach wunderschön. Kinder sind ja zum Glück sehr leicht zufriedenzustellen und nicht so wertend wie (viele) Erwachsene. Sommer, Sonne, Strand und Meer – was will man mehr? Anlässlich einer tollen Blogparade zum Thema Reisen damals – Wie uns Reiseerfarungen prägen von meiner Bloggerkollegin Barbara vom Blog Reisepsycho gebe ich nun nachstehend eine kleine Tour d’Horizon über meine ersten Reiseerfahrungen

Mein erster Urlaub: Mit 2 Jahren nach St. Lorenzen (1991)

An diesen Urlaub habe ich naturgemäß keinerlei Erinnerung, da das Erinnerungsvermögen erst ab etwa 3 Jahren einsetzt, aber wie auf diesem Foto ersichtlich, war mein Entdeckergeist bereits damals vorhanden. Außerdem zeige ich schon damals keine Scheu vor dem Boden. Nur die Kamera fehlt noch.

Mein erster Urlaub mit 2 Jahren St. Lorenzen Steiermark
Bei der Anfreundung mit einem Tier (das ich leider nicht erkennen kann).

Meine erste Auslandsreise: Mit 3 Jahren nach Lignano (1992)

meine-erste-auslandsreise-lignano-italien.jpg

Mit 3 Jahren ging es mit dem Bus nach Lignano. Laut meiner Mama die erste und einzige Busreise, die wir zusammen unternommen haben. Ich habe zwar auch daran keinerlei Erinnerung (wie auch, ich habe ja die ganze Busfahrt geschlafen), aber für meinen Mama war die Fahrt die Hölle.

Ach ja, das ist übrigens eines von insgesamt drei Fotos, das wir von dieser Reise besitzen, da ich auf dem Weg zum Hartlauer (zum Entwickeln der Fotos) den Film aus der Rolle gezogen habe. 😀

Mein erster Flug: Mit 4 Jahren nach Stalis, Kreta (1993)

Mein erster Flug Finnair 1992

Mit 4 Jahren bin ich zum ersten Mal geflogen. Dass ich schon als Kleinkind nicht sonderlich gerne geflogen bin, beweist dieses Foto hier kurz vor dem Einsteigen ins Flugzeug.

Mein erster Flug mit 3 Jahren nach Kreta Griechenland
Fliegen mochte ich schon als Kleinkind nicht besonders.

Ich hatte laut meiner Mama schon damals Absturzangst. Immer wenn ich meine Mama gefragt habe: „Mama, was machen wir, wenn wir abstürzen?“ bekam ich Folgendes zur Antwort: „Hauptsache wir zwei sind zusammen.“ ❤ Bis heute ist mir das ein Trost: Zusammen mit meinen Liebsten zu fliegen bereitet mir weniger Angst als alleine zu fliegen. Und erst jetzt weiß ich, woher es kommt.

Schnabel, das Schnabeltier, war übrigens immer mit von der Partie. 

Viele Menschen mögen keine Tomatensuppe, ich mochte sie schon als Kind sehr gerne.

Griechenland Stalis Kreta Tomatensuppe
Yummy, Tomatensuppe!

Es folgten viele weitere Griechenland-Urlaube sowie zwei Reisen nach Spanien. Ich habe versucht, zumindest ein Foto von jeder Reise einzuscannen.

Agios Nikolaos, Kreta (1994)

Ich habe schon als Kind sehr gerne getanzt – egal, wo – wie dieses Foto hier beweist:

Griechenland Agios Nikolaos 1993

Und hey, wer wäre nicht happy, wenn er gerade zu einem tollen Urlaub eingeladen worden wäre?

Playa del Inglés (1995) – Im Papageienpark

1995 kam dann die Wende. Wir sind erstmals nicht nach Griechenland geflogen, sondern nach Spanien. Von meinem ersten Spanienurlaub auf Gran Canaria gibt es ein unglaublich tolles Bild, wo ich einen Papageien auf der Schulter sitzen habe, aber leider haben wir dieses Foto bislang nicht wiedergefunden. 😦 Daher musst du nun – zumindest vorerst – mit diesem hier vorlieb nehmen:

Spanien Gran Canaria Papageienpark 1995
Im Papageienpark auf Gran Canaria

Auch nicht schlecht, oder?

Mallorca (1996)

Spanien Mallorca 1995
Wenn sich die Mama fesch macht, mach ich ihr das einfach mal nach. Bereit für den Ballermann, würde ich sagen. 😀

Es folgte ein zweiter Spanien-Urlaub, der aber nicht so toll verlief, weshalb es anschließend wieder nach Griechenland, das Lieblingsland meiner Mama, ging.

Chalkidiki (1997)

Ich war eine richtige Wasserratte. Selbst wenn meine Lippen bereits ganz blau waren und meine Mama meinte, ich solle doch endlich mal aus dem Wasser kommen, meinte ich nur, mir sei noch nicht kalt.

Griechenland Wasserratte

Santorin (1998) – Dalmatiner

Ein Jahr später wurde die pinke Luftmatratze durch einen Dalmatiner ersetzt. Der Renner damals! 😉

Griechenland Santorin 1999
Das Einhorn der 90er

Rhodos (1999)

Griechenland Rhodos 1998
Ich als frecher Teenager

Ja, ich „oute“ mich hier. Als Spice-Girls-Fan.

In Rhodos hatte es bereits vor 20 Jahren im Schatten 40 Grad. Das war auch der Urlaub, in dem wir im Minutentakt eiskalten Eistee getrunken haben.

Ich hoffe, dir hat meine kleine Tour d’Horizon gefallen und als Bonus habe ich nun noch ein letztes Foto für dich (mit einem kleinen Zeitsprung), bevor ich noch ein wenig darauf eingehe, inwiefern mich die erwähnten Reise positiv sowie negativ geprägt haben.

Zakynthos (2003)

Da ich Ende August, also in den Sommerferien, Geburtstag habe und wir meist zu dieser Zeit auf Urlaub waren, habe ich in meiner Kindheit mehr Geburtstage im Ausland verbracht als zuhause. Meine Mama hat sich immer sehr bemüht, mir einen schönen Geburtstag zu bereiten – Torte inklusive natürlich. Besonders gelungen ist ihr dies 2003, als ich zum Frühstück mit Torte und Ständchen überrascht wurde. Das werde ich nie vergessen! ❤ Leider ist die Fotoqualität nicht sonderlich gut …

Zakynthos 2003

Wie mich die Reisen positiv geprägt haben

Bis heute habe ich so schöne Erinnerungen an Griechenland, an die freundlichen, herzlichen und offenen Menschen dort, an das leckere Essen, an die traumhaft schönen Strände und die wunderschönen weiß-blauen Häuser auf Santorin. Mit Griechenland verbinde ich bis heute fast nur Positives.

Wer schon mal in Griechenland war, der kennt das Bild von ausgemergelten Katzen und Hunden. Ich hatte schon als Kind ein ausgeprägtes Herz für Tiere und habe sie daher immer gefüttert.

Da unsere Reisen eher einfach gehalten waren, bin ich bis heute nicht sonderlich anspruchsvoll. Ich benötige weder Luxusunterkünfte noch Haubenrestaurants. Hauptsache sauber und nett.

Als Einzelkind musste ich, wollte ich SpielgfährtInnen haben, am Urlaubsort immer Ausschau nach anderen Kinder halten, auf diese zugehen etc. Dies ist mir schon als Kind sehr leicht gefallen und ich habe ausnahmslos immer Anschluss gefunden. Dies hat mich  insofern positiv geprägt, als ich heute ein sehr offener Mensch bin, dem es relativ leicht fällt, auf andere Menschen zuzugehen. Ich habe wenig Berührungsängste und komme auch mit fremden Leuten sehr schnell ins Gespräch.

Da wir meistens zu meinem Geburtstag im Ausland waren und ich meine (Schul-)Freundinnen naturgemäß nicht dabei hatte, habe ich meinen Geburtstag oftmals mit meinen Bekanntschaften vor Ort gefeiert. Ich habe also nicht nur fremde Kinder kennengelernt, sondern diese auch gleich zu meinen Geburtstagsfeiern eingeladen. Coole Sache!

Ich habe mich schon als Kind sehr für Fremdsprachen interessiert und auch schnell ein paar griechische Wörter aufgeschnappt, die sich so eingeprägt haben, dass ich sie wohl nie mehr vergessen werde, allen voran unseren Slogan „kali mera, kali spera, Kali nichta, lösch die Lichter“ (Guten Morgen, Guten Abend, Gute Nacht).

Wie mich die Reisen negativ geprägt haben

Was im Positiven funktioniert, funktioniert leider auch im Negativen: So sehr sich positive Eindrücke manifestieren, so sehr tun es leider auch negative. Zumindest weiß ich nun, wo meine Abneigung gegen Spanien herkommt. Was genau in Spanien passiert ist, weiß ich selbst nicht mehr. Aber ich mag Spanien bis heute nicht. Daher forsche ich im Zuge dieser Blogparade nach und tatsächlich scheine ich meine Hispanophobie unbewusst von meiner Mama übernommen zu haben. Unser Urlaub auf Gran Canaria dürfte ein ziemlicher Reinfall gewesen sein und ob dieser schlechten Erfahrung dürfte sich meine Mama wohl sehr abfällig geäußert haben und Worte à la „Nie wieder nach Spanien!“ dürften sich dann in mein Gedächtnis eingebrannt haben. Ich finde es wirklich erstaunlich, wie viel Kinder doch unbewusst von ihren Eltern übernehmen.

Abgesehen von diesem Aspekt wüsste ich aber nicht, inwiefern mich meine Reisen negativ geprägt haben sollen. Es überwiegen ganz eindeutig die positiven Aspekte.

Reisen in den 90ern vs. Reisen heute (2019)

Griechenland
Eine der wenigen Landschaftsaufnahmen, die ich von den Urlauben in den 90ern besitze.
  1. Was mir bei der Durchsicht der Fotoalben aufgefallen ist: Wir haben sehr wenige Landschaftsaufnahmen gemacht, sondern hauptsächlich Fotos von uns/Menschen. Heute ist es genau umgekehrt.
  2. Man wusste erst Wochen nach dem Urlaub, ob die Fotos auch etwas geworden sind. Die Spannung war immer groß und ich konnte es kaum erwarten, die Fotos abzuholen.
  3. Fliegen war sehr teuer und daher absoluter Luxus. Viele meiner KlassenkameradInnen sind erst mit 18 Jahren (Maturareise) zum 1. Mal geflogen.
  4. Bis 1998 durfte man im Flugzeug rauchen.
  5. Bis 9/11 durfte man als Fluggast ins Cockpit gehen. Als Kind hat mich das so fasziniert. Ich durfte sogar dem Piloten Fragen stellen. Daran erinnere ich mich bis heute.

Diese Liste ließe sich bestimmt noch lange fortsetzen, aber ich bin nun auch an deinen Reiseerfahrungen und -erinnerungen interessiert.

Welche Erinnerungen hast du an deine Reisen in der Kindheit? Und inwiefern haben dich diese frühen Reiseerfahrungen geprägt? Und welche Unterschiede zum Reisen damals vs. heute fallen dir noch ein? Lass es mich doch in Form eines Kommentares wissen! 

Oder falls du mehr zu sagen hast, dann mach doch auch bei der Blogparade mit!


Dir hat der Beitrag gefallen? Dann lass es mich doch in Form eines Likes oder Kommentares wissen. Danke! ❤


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verlinkt mit Soulsister meets friends

8 Kommentare zu „Reisen in den 90ern – Wie mich meine Reiseerfahrungen in der Kindheit prägten

  1. Schöne Erinnerungen, die du mit uns teilst.
    Ich bin das erste Mal wirklich auch erst mit 20 oder 21 geflogen. In die Türkei.

    Aber sag mal, was ist denn ein „Haubenrestaurant“? Den Ausdruck habe ich in Deutschland noch nie gehört.

    LG Liane

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    1. Danke!
      Ein Haubenrestaurant ist ein mit Hauben ausgezeichnetes Restaurant. Mir war nicht bewusst, dass der Begriff regional begrenzt verwendet wird. Wie sagt ihr denn in D dazu ? Sternerestaurant?
      LG Julie

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  2. Da hast du aber auch als Kind schon wahnsinnig viel erlebt, Julie! Toll!! Kein Wunder, dass dich du so gerne unterwegs bist – das musste ja quasi so kommen 😉 Die Fotos sind sooo cool, danke, dass du diese schönen Erinnerungen mit uns teilst.

    Ganz liebe Grüße, Christina

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  3. Liebe Julie, danke fürs Teilen deiner Kindheitserinnerungen. Ich bin als Erwachsene an die meisten Orte meiner Reisen vor 20-30 Jahren zurückgekehrt.

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