Buchrezension: 111 Gründe, Frankreich zu lieben – Eine Liebeserklärung an das schönste Land der Welt

Der Titel könnte von mir sein. Wobei – ob ich so kreativ, wie die beiden Autorinnen gewesen wäre und mir 111 Gründe eingefallen wären, wage ich zu bezweifeln. Aber ein paar Gründe fallen mir spontan schon ein: Ich liebe an Frankreich vor allem

  • die beeindruckenden Landschaften – Man denke nur an die Lavendelfelder in der Provence, an den Mont-Saint-Michel (von diesem gibt es übrigens auch ein schönes Foto im Buch) oder die Dune du Pilat. Besonders verzaubert hat mich zudem Korsika, aber auch die Calanques in Marseille sind sehr beeindruckend.
  • die melodische Sprache – Dieser Punkt lässt sich am besten mit dem Titel eines Kapitels aus dem Buch zusammenfassen: „Weil sogar ‚Krieg‘ poetisch klingt“
  • die französischen Chansons – von Edith Piaf über France Gall bis hin zu Zaz.
  • und last, but not least: natürlich die Menschen. Ich bin während meiner Frankreich-Reisen fast ausnahmslos auf hilfsbereite und offene Franzosen und Französinnen gestoßen.

Aber nun zurück zum Buch.

Klischees über Franzosen gibt es wahrlich viele: Sie leben von Liebe und Rotwein und essen jeden Tag Baguette mit Camembert. Die Pariserinnen stöckeln in perfekter Eleganz die Champs-Élysées entlang und als TouristIn ist man ohne Sprachkenntnisse schnell aufgeschmissen. Doch an welchen dieser Klischees ist tatsächlich etwas dran? Das und vieles mehr, erfährst du in diesem Buch.

Die Autorinnen Daniela Kahls und Evi Seibert sind als jahrelange Frankreich-Korrespondentinnen für die ARD tief ins französische Alltagsleben eingetaucht und im vorliegenden Buch berichten sie nun aus der Insiderperspektive. 

Mit einem liebevollen Augenzwinkern werden beispielsweise die Verabschiedungslitaneien der Franzosen sowie „les immortels“, die Mitglieder der Académie française, auf die Schaufel genommen. Auch der Vielfalt der französischen Vornamen sowie dem Abkürzungsdschungel ist jeweils ein eigenes Kapitel gewidmet.

Selbst wer sich bereits als Frankreich-KennerIn bezeichnet, wird noch Neues lernen und entdecken können. Oder wusstest du etwa schon, wofür die Abkürzung TEPA steht, warum das Baguette immer mit der knusprigen Seite nach oben schauen muss/soll oder wo das „Grüne Venedig“ Frankreichs liegt?

Aufbau und Inhalt

Das Buch ist, wie der Titel bereits verrät, in 111 Episoden gegliedert; diese sind wiederum auf 11 Überkapitel verteilt. Diese lauten:

  1. Franzosen muss man einfach lieben
  2. Paris muss man einfach lieben
  3. Unterwegs sein in Frankreich muss man einfach lieben
  4. Das Asterix-Gen im Franzosen muss man einfach lieben
  5. Essen in Frankreich muss man einfach lieben
  6. Trinken in Frankreich muss man einfach lieben
  7. Die französische Sprache muss man lieben
  8. All- und Feiertage muss man lieben
  9. Die Liebe zwischen Deutschen und Franzosen ist so besonders
  10. Die Mitte und La France Profonde muss man lieben
  11. Den Süden muss man lieben

Die Länge der Kapitel variiert stark. Während das Kapitel 7 über die französische Sprache beispielsweise nur 11 Seiten umfasst, ist das Kapitel 3 mit rund 40 Seiten eines der längsten.

Da die Unterkapitel selten mehr als 2 bis 3 Seiten umfassen, eignet sich die Lektüre perfekt für unterwegs. Ein weiterer Vorteil: Man muss das Buch nicht chronologisch lesen. Die einzelnen Kapitel sind auch unabhängig voneinander verständlich.

Die Anekdoten sind jeweils gespickt mit französischen Vokabeln und Phrasen, die jedoch immer sogleich übersetzt werden, sodass das Buch auch ohne Französischkenntnisse problemlos verständlich ist.

Für wen ist das Buch geeignet?

Für alle FrankreichliebhaberInnen und Menschen, die gerne mehr über dieses Land, dessen Kultur und EinwohnerInnen erfahren möchte. Achtung: Man kann sich dabei verlieben. 😉

Fazit

Persönliche Erlebnisse werden mit Fakten vermengt und machen die Lektüre so zu einem besonderen Erlebnis. Das Buch ist uneingeschränkt zu empfehlen!

Bewertung

📘📘📘📘📘
5 von 5 möglichen Buchcovern

Umfang und Preis

Umfang: 280 Seiten
Verlag: Schwarzkopf & Schwarzkopf Media
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 9783942665513
ISBN-13: 978-3942665513
Preis: EUR 14,99

 

Über die Autorinnen

Daniela Kahls war drei Jahre lang als Frankreich-Korrespondentin für den ARD-Hörfunk in Paris tätig. Heute arbeitet sie als politische Hörfunk- und Fernsehjournalistin für den MDR in Dresden.

Evi Seibert war bereits als Schülerin in Paris, wo sie auch maturiert hat. Sie arbeitete viele Jahre als Radio- und Fernsehmoderatorin, u.a. für den WDR und für SWR3. 2009 ging sie als Korrespondentin zurück nach Frankreich und hat dort zuletzt das ARD-Hörfunkstudio geleitet.

Du interessierst dich eher für ein anderes Land? Hier ein kleiner Auszug anderer Bände dieser Reihe:

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


Das Buch wurde mir vom Schwarzkopf & Schwarzkopf Verlag als kostenloses Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt. Meine Meinung ist davon jedoch, wie immer, unbeeinflusst.


Beitragsbild: © Pixabay

4 Kommentare zu „Buchrezension: 111 Gründe, Frankreich zu lieben – Eine Liebeserklärung an das schönste Land der Welt

  1. Diese Buchreihe ist genau etwas, was ich gerne haben will! Du weißt ja, dass ich nicht der größte Paris-Fan bin, aber vielleicht sollte ich Frankreich eine zweite Chance geben.
    Mich reizt das Buch über Finnland und Japan, ich habe bereits mit dem Gedanken gespielt, mir die Bücher zu kaufen, habe es aber bisher nicht getan. Nach deiner Rezension zum Frankreich-Buch, habe ich ein noch größeres Bedürfnis mir die Bücher zuzulegen.

    Danke fürs Vorstellen ❤

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  2. Hallo liebe Julie, eigentlich brauche ich ja keine zusätzlichen Gründe, um Frankreich zu lieben, wie Du sicherlich weißt ;-). Aber das Buch hört sich toll an und ich mag gerne schöne Bücher über Länder, die ich liebe. Das werde ich mir in der Biuchhandlung sicherlich mal anschauen. Danke für den Tipp. Herzliche Grüße Claudia

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  3. Liebe Julie,
    du hast uns mal wieder ein Buch vorgestellt, das eine ganz andere Sicht auf Frankreich und die Franzosen gibt. Ich liebe ja Frankreich, leider meine Kinder gar nicht. Ist aber auch mit den negativen Erlebnissen von letztem Jahr zu erklären. Mein Vater ist Franzose und leider wurde ich nicht zweisprachig erzogen. Trotzdem liebe ich dieses Land; es bietet soviel dem Reisenden.
    Liebe Grüße
    Caro

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