London: Ausflug nach Greenwich – Tipps und Highlights

Greenwich – weltweit bekannt durch den Nullmeridian – ist ein Stadtteil im Südosten Londons, nur wenige Kilometer vom Zentrum entfernt. Dass Greenwich jedoch sehr viel mehr als nur die Stadt der Zeitmessung ist, zeige ich euch in diesem Beitrag. Zu den Sehenswürdigkeiten gehören unter anderem der Greenwich Market, der Greenwich Park mit tollem kostenlosem Panorama und das ebenfalls über die Grenzen Londons hinaus bekannte Segelschiff Cutty Sark. Wer dem Großstadttrubel entkommen will, ist hier genau richtig.

Leider hatten wir nicht so ein Glück mit dem Wetter (wie man unschwer an den Fotos erkennen wird). Der dörfliche Charme und die Kleinstadtidylle waren aber dennoch sicht- und spürbar. Man vergisst beinahe, dass man in London ist.

Anreise – So kommst du am besten nach Greenwich

Du kannst Grennwich mit dem Bus, mit der Docklands Light Railway (DLR) oder per Boot erreichen. Wir haben uns für Letzeres entschieden. Es gibt mehrere Anbieter sowie Abfahrtsstationen. Unsere Wahl fiel auf die Thames Clippers. Mit dem Boot erreicht man Greenwich vom Tower aus in etwa 15 Minuten. Zum Vergleich: Mit der U-Bahn benötigt man vom selben Startpunkt aus etwa 30-40 Minuten und man muss ein Mal umsteigen. Da auf den Thames Clippers auch die Oyster Card gütlig ist, muss man sich nicht vorab um die Tickets kümmern, sondern kann jederzeit losfahren, was ich sehr praktisch fand. Man muss allerdings darauf achten, dass die Karte ausreichend aufgeladen ist. Bevor man an Bord geht, wird dies kontrolliert. Eine einfache Fahrt kostet 6,80 Pfund (GBP). Die günstigste Variante ist die Bootsfahrt daher nicht, dafür aber die bequemste und schnellste (und bei gutem Wetter auch die schönste, was allerdings bei uns leider nicht der Fall war).

Sehenswürdigkeiten – Was du in Greenwich erleben und machen kannst

Damit du dir vorab ein Bild von Greenwich machen und deinen Ausflug entsprechend planen kannst, liste ich dir nachfolgend die Hauptsehenswürdigkeiten des Stadtteils auf, ehe ich auf die von uns besichtigten näher eingehe:

  • Museumsschiff Cutty Sark
  • Greenwich Market 
  • Greenwich Park
  • Royal Greenwich Observatory
  • Nullmeridian
  • National Maritime Museum
  • Queen’s House mit Tulip Staircase

Gut zu wissen: Abgesehen vom Greenwich Market und Greenwich Park sind auch das Queen’s House sowie das National Maritime Museum kostenlos zu besichtigen.

Je nachdem, was du alles sehen möchtest, rate ich dir, einen halben bis ganzen Tag für Greenwich einzuplanen.

Auf unserer Liste standen alle oben genannten Sehenswürdigkeiten. Da wir jedoch erst mittags gestartet sind, haben wir leider nicht alles geschafft.

Das Museumsschiff Cutty Sark

Wer, so wie wir, mit dem Boot anreist, wird bei der Ankunft sogleich von der ersten Sehenswürdigkeit begrüßt: der Cutty Sark. Die Cutty Sark galt einst als das schnellste Segelschiff. Transportiert wurde vor allem Tee, aber auch Wolle und andere Güter. Seit 1954 liegt sie in einem Trockendock an der Themse und ist für die Öffentlichkeit zugänglich.

Der Museumsbesuch beginnt im Schiffsinnerem, genauer gesagt im ehemaligen Frachtraum. Dort erfährt man viele interessante Fakten rund um die Geschichte des Tees und des Teehandels, die auf Teekisten vermittelt werden.

Cutty Sark TeeboxenZu Besuch auf der Cutty Sark

Ein kurzer Film skizziert zudem die Geschichte des Tee- und Wollklippers. Der Weg führt weiter ins Zwischendeck. Zu den dort präsentierten Exponaten gehören unter anderem das Emblem der Cutty Sark sowie Transportgüter.

The Star of India das Emblem der Cutty Sark
The Star of India – Das Emblem der Cutty Sark

Piano Cutty Sark Exponate.jpg

Auf dem Deck kann man schließlich unter anderem die ehemaligen Räume des Kapitäns besichtigen sowie an einer kostenlosen Führung teilnehmen (eher für Natives und Kinder geeignet).

An Deck der Cutty SarkAn Deck der Cutty Sark GreenwichSteuerrad der Cutty Sark

Abschließend geht es hinunter und man kann das Schiff von unten begutachten.

Cutty Sark im Trockendock von unten.jpg

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Obwohl ich wenig – okay, eigentlich gar nichts – für Schiffe übrig habe, war ich äußerst positiv von der Cutty Sark überrascht. Der Besuch lohnt sich daher nicht nur für Schiffsbegeisterte, sondern auch für Laien.

Das Museumsschiff ist zudem auch für Kinder geeignet. Es gibt einen interaktiven Teil mit kleinen Rätseln. Generell sind die Museen in London sehr kinderfreundlich. Viele bieten sogenannte family trails an, so auch die Cutty Sark.

Kosten: Wir haben vorab online das Ticket „Day Explorer“ um 15,65 GBP gekauft, das den Eintritt zur Cutty Sark und dem Royal Observatory umfasst. Der Eintritt nur für die Cutty Sark beträgt beim Kauf eines Online-Tickets 12,15 GBP.

Wir haben etwa 1,5 Stunden auf der Cutty Sark verbracht. Bei gutem Wetter hält man es aber sicher auch länger aus. Da mir jedoch schon so furchtbar kalt war, haben wir uns auf die Suche nach einem netten Café gemacht. Im Zuge dessen sind wir am Greenwich Market vorbeigekommen.

Greenwich Market

greenwich-market.jpg

Der Greenwich Market ist ein überschaubarer Kunst- und Handwerksmarkt mit vielen tollen Ständen. Er ist für mich der mit Abstand schönste Markt Londons. Natürlich kann man sich hier auch stärken, allerdings nur im Stehen, was angesichts der winterlichen Temperaturen für uns nicht in Frage gekommen ist.

Die Kaffeehaussuche war leider äußerst schleppend. Das einzig ansprechende Café war heillos überfüllt. Wäre das Wetter besser gewesen, hätte ich unseren Spaziergang sicherlich genossen, denn die Architektur und das Flair sind wirklich toll.

 

 

Schlussendlich sind wir im Café des National Maritime Museum gelandet. Dieses mutete zwar kantinenmäßig an, war aber qualitativ zufriedenstellend. Es gab sogar Sojamilch. Nachdem ich mich etwas aufgewärmt hatte, wollten wir zum Queen’s House, anschließend zum Royal Observatory und wenn dann noch Zeit ist, zurück zum National Maritime Museum. Beim Blick auf die Uhr stellten wir allerdings mit Schrecken fest, dass die Zeit bereits ziemlich fortgeschritten war. So mussten wir uns für eine der drei Sehenswürdigkeiten entscheiden. Da wir bereits das Ticket für das Royal Observatory gekauft hatten, fiel die Entscheidung relativ rasch.

Gut zu wissen: Alle Museen Londons schließen bereits um 17 Uhr. Letzter Einlass ist meist um 16:15 Uhr.

Das Royal Observatory

Royal Greenwich Observatory London

Das Royal Observatory liegt auf einem Hügel im Greenwich Park. Von dort hat man eine wunderbare Sicht auf das National Maritime Museum und auf London.

Greenwich London Royal Observatory Ausblick

Das Museum selbst war allerdings recht enttäuschend. Der Audioguide, der zwar in einigen Sprachen, darunter auch Deutsch, angeboten wurde, funktionierte nur mangelhaft. Zudem musste man sich, aufgrund der Hintergrundgeräusche, sehr auf die Erklärungen konzentrieren, da die Lautstärkenregulierung unzureichend war. Generell fanden wir die Aufbereitung des Museums schlecht. Beim Verlassen waren wir so klug als wie zuvor, was sehr schade war, denn an sich wäre das Thema recht interessant. Ich kann das Museum daher absolut nicht empfehlen. 

Der Nullmeridian

Wer allerdings ein Foto vom berühmten Nullmeridian haben möchte, muss den Eintritt fürs Royal Observatory bezahlen, da sich dieser innerhalb des Museumsgeländes befindet. Gelegenheit macht eben Diebe.

Nullmeridian Greenwich London

Da die Schlange beim Nullmeridian riesenlang war, haben wir uns erst kurz vor Kassaschluss angestellt. Es ging dann relativ flott voran und das Museumspersonal hat geduldig gewartet, bis alle ihr Foto hatten.

Das obligatorische Nullmeridian-Foto

Da es anschließend bereits nach 17 Uhr war, haben wir weder das Queen’s House mit der Tulip Staircase noch das National Maritime Museum geschafft, was ich wirklich schade fand, zumal beide kostenlos gewesen wären und wir stattdessen Zeit und Geld fürs Royal Observatory verschwendet haben. Na ja, man benötigt ja schließlich auch Gründe, wiederzukommen. Immerhin verbinde ich nun etwas ganz Besonderes mit diesem Ort.

Heiratsantrag in London Greenwich Park April 2018.jpg

Es war zwar nicht das ideale Wetter für einen Heiratsantrag, dafür aber der perfekte Moment. Ich habe absolut nichts geahnt und meine Stimmung hat sich schlagartig gebessert. Zitternd vor Kälte, aber mit dem Gesichtsausdruck einer Grinsekatze ging es  zurück in die Stadt.

Erkenntnisse des Tages:

1. Wenn ich mich ärgere, regnet es trotzdem.

2. Es braucht kein perfektes Wetter für den perfekten Moment. ❤

Alle Tipps und Infos auf einen Blick

Anreise (schnellste Variante) mit dem Boot; ab Tower hin und retour ca. 13,60 GBP pro Person, Bezahlung bequem per Oyster Card möglich; Anbieter: Thames Clippers
Museen in Greenwich
  • Queen’s House
  • National Maritime Museum
  • Royal Observatory
  • Cutty Sark
Eintrittspreise

siehe hier

Tipp: Online gibt es vergünstigte (Kombi-)Tickets!

Kostenlos in Greenwich
  • Greenwich Park
  • Greenwich Market
  • Queen’s House
  • National Maritime Museum
Persönliche Highlights
  • Cutty Sark
  • Greenwich Park
  • Greenwich Market
Flop
  • Royal Observatory

Weiterführende Lektüretipps:

  • Weitere Gründe, warum du Greenwich besuchen solltest, findest du bei Christine vom Reiseblog Die bunte Christine.
  • Du bist auf der Suche nach Restauranttipps in London? Dann schau doch mal bei meiner Bloggerkollegin Jessica von Yummytravel vorbei.

Und nun bin ich neugierig: Warst du auch schon mal in Greenwich? Wenn ja, was hat dir gut gefallen? Oder hast du noch weitere Tipps? Lass es mich doch in den Kommentaren wissen.


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verlinkt mit Soulsister meets friends

 

23 Kommentare zu „London: Ausflug nach Greenwich – Tipps und Highlights

  1. Hallo Julie,

    diese Reise wird dir sicher in ganz besonderer Erinnerung bleiben!
    Nach London wollte ich schon immer mal, mein Mann erzählt mit häufig von seinen beiden Urlauben dort.
    Im Moment bin ich allerdings ein wenig skeptisch – und um den Brexit herum ist mir das zu hektisch 😁
    Mal sehen was der Herbst bringt!

    Liebe Grüße
    Isabel

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