Bonifacio: Bootstour entlang der Kreidefelsen und Grotten

Bonifacio liegt an der südlichsten Spitze Korsikas und ist nur etwa 30 Autominuten von Porto-Vecchio entfernt. Ein Tagesausflug in die Hafenstadt bietet sich daher, wenn man im Süden ist, an. Bonifacio ist vor allem aufgrund seiner Kalksteinklippen und Grotten bekannt. Wir sind gespannt.

Der Hafen von Bonifacio
Der Hafen von Bonifacio / Le port de Bonifacio

Am Hafen angekommen entdecken wir zahlreiche Anbieter von Bootstouren. Da gleich der erste, SBMB Promenades en Mer, mit einer gratis Parkmöglichkeit wirbt, haben wir uns umgehend für diesen entschieden.

Man kann direkt am Hafen parken, allerdings sind dort nur die ersten 40 Minuten gratis, danach kostet jede angefangene Viertelstunde (!) 2,50 € (!). Wenn man die Bootstour beim Anbieter SPMB Promenades en Mer bucht, parkt man gratis – allerdings nicht am Hafen, sondern auf einem ca. 300 Meter entfernten Parkplatz. Wir haben uns aus diesem Grund für diesen Anbieter entschieden. Die Parkzeit dort ist nicht limitiert. Wenn man bereits weiß, dass man eine Bootstour machen möchte, kauft man daher am besten die Tickets gleich und parkt sein Auto um, da es sonst eine ziemlich teure Angelegenheit wird.

SPMB bietet drei verschiedene Bootstouren (Circuits) an:

  1. Grottes, Falaises, Calanques – Dauer: ca. 1 Stunde, Preis: 17,50 € pro Person
  2. Vision sous marine (mit Glasboden) – ca. 22,50 € p.P.
  3. Halbtages- oder Ganztagesausflug zu den Iles Lavezzi – 35 € p.P.

Wir haben uns für die erste Tour entschieden, wobei wir auch kurz mit der Tour auf die Inseln Lavezzi geliebäugelt haben. Leider waren wir dafür aber etwas spät dran.

Die Boote starten im 30-Minutentakt. Da mehrere SPMB-Boote im Hafen liegen und für uns nicht klar ersichtlich ist, welches das „unsere“ ist, lassen wir uns vom Personal vor Ort helfen. Als wir an Board gehen, ist das Boot schon gut gefüllt. Ich erwische den letzten Platz im Freien (ein Teil der Plätze ist überdacht). Es verstreichen noch ca. 15 Minuten, ehe wir losfahren.

Die Erklärungen am Boot sind ausschließlich auf Französisch. Es werden auch keine Audioguides oder Infoblätter angeboten oder ausgeteilt. Dies lässt sich vermutlich damit erklären, dass 75 Prozent der Touristen auf Korsika Franzosen sind  wenngleich dies natürlich die Diskriminierung nicht rechtfertigten soll.

Die Tour führt zunächst aus dem Hafen am Leuchtturm von La Madonetta (Le Phare de la Madonetta) vorbei in die Grotte Marine du Sdragonato, deren offene Decke an die Umrisse Korsikas erinnert.

 

Die Reiseführerin erklärt uns, dass man, selbst bei ruhigem Seegang, nicht immer in die Grotte einfahren kann. Heute geht es aber zum Glück. Als Klaustrophobikerin hatte ich allerdings kurz Bedenken, da es ziemlich eng aussah. Die Sorgen waren jedoch unbegründet. Es geht nicht weit hinein und es ist durch das von oben und vorne einströmende Licht auch hell genug.

Anschließend fahren wir in die Bucht von Fazzio. Das Wasser hier ist glasklar und wunderschön türkis. Zu gerne würde ich nun hineinspringen. Leider ist jedoch, anders als damals bei meiner Calanques-Tour in Marseille, kein Badestopp geplant.

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Les Calanques de Fazzio
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La Baie de Fazzio

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Nun geht es weiter zum westlichsten Teil der Tour: les Calanques de Paraguan. Wir bleiben in der Mitte stehen, um die verschiedenen Gesteinsarten, die hier aufeinandertreffen, zu betrachten: rechts befindet sich Kalk, links Granit. Uns lässt diese Tatsache eher unberührt, aber für GeologInnen und Interessierte sicher eine tolle Sehenswürdigkeit.

Weiter geht es in die Grotte de Saint-Antoine, auch Grotte Napoléon genannt, da ihre Form an den Napoleonhut erinnert. Die Grotte zeichnet sich vor allem durch ihre Stalaktiten aus.

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La Grotte de Saint-Antoine

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Anschließend geht es an der Aussichtsterrasse Le Gouvernail de La Corse (dt. Steuerrad) vorbei zu der berühmten Treppe des Königs von Aragon (L’Escalier du rot d’Aragon). Vom Boot aus hat man eine wunderbare Sicht auf die Oberstadt, die sich in ca. 60 Metern Höhe auf einem Kalksteinplateau befindet.

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Die Oberstadt
Die Treppe des Königs von Aragon
Die Treppe des Königs von Aragon / L’Escalier du roi d’Aragon

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Die letzte Sehenswürdigkeit, die wir vom Boot aus besichtigen, ist ein 29 Meter hoher Felsen, der aus dem Wasser ragt. Sein Name, Grain de Sable (dt. Sandkorn), lässt allerdings nichts von dem gigantischen Felsen erahnen. Seine Form erhielt er alleinig durch Verwitterung. Von der Oberstadt hat man allerdings eine besser Sicht auf den Felsbrocken. Besonders schön fand ich die Aussicht abends.

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Le Grain de Sable en plein jour
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Le Grain de Sable le soir
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Le Grain de Sable vue du bateau

Bei guter Sicht kann man übrigens das nur ca. 12 Kilometer entfernte Sardinien erblicken.

Blick auf Sardinien
Blick auf Sardinien / Vue sur la Sardaigne

Tipp: Von Bonifacio kann man mit der Fähre rüber nach Sardinien (Santa Teresa Gallura) fahren.

Fazit

Die Bootstour ist zwar sehr touristisch und überteuert, allerdings die einzige Möglichkeit, die Stadt von dieser Seite zu erleben. Wer dies also möchte, kommt um einen Bootsausflug nicht herum. Das Fotografieren war, ob der vielen Leute, oftmals eine Herausforderung; umso stolzer bin ich auf die gelungenen Aufnahmen. Insgesamt war es ein schöner Ausflug, den ich auf jeden Fall empfehlen kann.

Praktische Infos zum Schluss

Anfahrt: Von Porto-Vecchio aus ist Bonifacio bereits ausgeschildert. Man kann sich daher nicht verfahren.

Parkmöglichkeit: Man kann direkt am Hafen parken, allerdings sind dort nur die ersten 40 Minuten gratis, danach kostet jede angefangene Viertelstunde (!) 2,50 € (!). Wenn man die Bootstour beim Anbieter SPMB Promenades en Mer bucht, parkt man gratis – allerdings nicht am Hafen, sondern auf einem ca. 300 Meter entfernten Parkplatz. Wir haben uns aus diesem Grund für diesen Anbieter entschieden. Die Parkzeit dort ist nicht limitiert. Wenn man bereits weiß, dass man eine Bootstour machen möchte, kauft man daher am besten die Tickets gleich und parkt sein Auto um, da es sonst eine ziemlich teure Angelegenheit wird.

Kulinarische Tipps für Bonifacio (sowie generell für Korsika) findest du hier.

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